NÖ: Ranghoher Ex-Polizist soll Kinder missbraucht haben
Er war jahrzehntelang ein ranghoher Polizeibeamter und Vereinsobmann. Seit Mittwoch ist ein 61-Jähriger aus Niederösterreich in Haft.
Nach der Anzeige seiner eigenen Tochter ist der pensionierte Beamte wegen schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen festgenommen worden. Er soll sich nicht nur an seiner dreijährigen Enkeltochter seit ungefähr zwei Jahren vergangen haben. Auch drei weitere, mittlerweile erwachsene mutmaßliche Opfer des Mannes wurden ausgeforscht.
Festnahme
Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl, auf Anfrage des KURIER bestätigt, ist der pensionierte Postenkommandant am Donnerstagnachmittag in seinem Haus festgenommen worden.
„Es ist ein Ermittlungsverfahren wegen schwerem sexuellen Missbrauchs Minderjähriger, Missbrauch des Autoritätsverhältnisses und pornografischer Darstellung Minderjähriger bei uns anhängig. Es wurde die Verhängung der Untersuchungshaft beantragt und der Verdächtige in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert“, erklärt Habitzl.
Noch mehr Opfer?
Ins Rollen gebracht hatte den Fall tags zuvor die Tochter des Ex-Polizisten, weil sie Verdacht schöpfte. Sie erstattete Anzeige, dass ihr Vater das kleine Mädchen vermutlich seit 2017 sexuell missbraucht haben soll. Altersbedingt dürfte das Kind erst jetzt entsprechende Angaben gemacht haben. Im Zuge der Ermittlungen kam man auf drei weitere Personen, die früher teilweise unter der Obhut des 61-Jährigen standen.
Ausgeforscht
Die mittlerweile drei Erwachsenen wurden von der Kripo rasch ausgeforscht und zu den Anschuldigungen befragt. Alle drei möglichen Opfer bestätigten ebenfalls die sexuellen Übergriffe in früheren Jahren. Somit hatte sich der Verdacht gegen den 61-Jährigen rasch erhärtet.
Der Verdächtige selbst schweigt nach Rücksprache mit seinem Anwalt zu den Vorwürfen. Binnen 48 Stunden nach seiner Einlieferung in die Justizanstalt muss der Haft- und Untersuchungsrichter des Landesgerichts Wiener Neustadt über die U-Haft entscheiden. Die Ermittlungen führt die Gruppe für Sexualdelikte des Landeskriminalamtes.