Chronik/Niederösterreich

NÖ Lebensmittelaufsicht ist falschen Marillen auf der Spur

Nur eine Sorte ist die wahre Wachauer Marille und darf aufgrund der geschützten Herkunftsbezeichnung auch als diese am Markt angeboten werden. Doch nicht immer wird sich an diese strengen Vorgaben gehalten und auch andere Sorten unter diesem Namen vertrieben.

Chemisches Instrument gegen Betrug

Um diesen „Trittbrettfahrern“ das Handwerk zu legen, hat die niederösterreichische Lebensmittelaufsicht seit geraumer Zeit ein „chemisches Instrument“ in der Hand, berichtet laut Leiter Walter Mittendorfer Bei zwei von 30 Marillen-Proben, die mit einer Verknüpfung aus Isotopenanalyse und Prüfung der Herkunftspapiere kontrolliert werden, gäbe es laut Mittendorfer Beanstandungen.

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„Ein Bereich, bei dem man nicht großartig beunruhigt sein muss“, fügte der Experte hinzu. Immerhin wäre dies bei 13,5 Prozent aller Lebensmittelkontrollen im Land der Fall.

Waldviertler Graumohn im Fokus

Diese Methode kommt aber nicht nur in der Wachau zum Einsatz, sondern auch im beim Marchfelder Spargel. „Einen besonderen Fokus wollen wir in Zukunft auf die Herkunft des Waldviertler Graumohns legen“, berichtet Mittendorfer.

Diese Methoden kommen aber nicht nur den Konsumenten zu Gute, sie würden auch „ehrliche Produzenten“ schützen, wie Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) betonte.

Wenige Übertretungen

Generell würden Lebensmittelkontrolleure und -inspektoren im Land sich nicht nur als Korrektiv der Erzeuger, sondern auch als deren Partner verstehen, sagten die Verantwortlichen. Zu strafrechtlicher Verfolgung wegen Übertretungen komme es ohnehin nicht oft, wie die Bilanz aus dem Vorjahr zeigt: Von insgesamt 4.482 Probenziehungen waren lediglich 14 als gesundheitsschädlich einzustufen.

Kennzeichnungsvergehen und zur Irreführung geeignete Angaben, bildeten die Mehrzahl der Beanstandungen, hieß es. „95 Prozent aller Kontrollen verlaufen negativ - bzw. positiv für den Konsumenten“, fasste Schnabl zusammen.

Gute Qualität müsse leistbar bleiben

Wie bedeutsam Lebensmittelkontrollen sind, habe sich für den SPÖ-Politiker erst vor Kurzem der Salmonellen-Ausbruch beim Süßwarenkonzern Ferrero gezeigt. Generell werden aber nicht nur Lebensmittel und Wasser, sondern auch Kosmetika und Spielzeug von der Aufsicht überprüft.

Beste Lebensmittelqualität dürfe laut dem Konsumentenschutz-Landesrat aber nicht bedeuten, dass sie für viele Niederösterreicher unleistbar werden. Aufgrund der momentan hohen Inflation und Preisexplosionen in allen Bereichen brauche es dringend eine Entlastung seitens der Regierung für Bürger. Konkrete Vorschläge habe man bereits vorgelegt, sagte Schnabl.