Chronik/Niederösterreich

Lkw raste gegen Kirche: Fahrer spricht von "Hass"

Ein Lkw-Fahrer ist am Montagabend gegen 16.45 Uhr in Brunn am Gebirge (Bezirk Mödling) gegen eine Kirche gefahren. Es handelt sich um die Pfingstkirche Gemeinde Gottes am Rennweg, die von rumänischen Christen gegründet wurde. Das Gebäude wurde stark beschädigt, Polizeisprecher Johann Baumschlager zufolge bestand zunächst Einsturzgefahr.

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Die Einvernahme des Mannes in den Nachtstunden hat laut Polizeisprecher Johann Baumschlager einige neue Kenntnisse gebracht.

Der 32-jährige Rumäne hat auf seiner Irrfahrt von Wien nach NÖ mit dem Lkw seines Arbeitgebers durch sein rücksichtsloses Fahrverhalten mehrere Unfälle verursacht.

In Brunn am Gebirge wurde eine Frau touchiert und verletzt. Entgegen anders lautender Meldungen sei der Mann nicht alkoholisiert gewesen, bestätigt Baumschlager. Bei der Befragung sei er kooperativ gewesen.  Der 32-Jährige war an mehreren Stellen mit dem Lkw in die Freikirche gedonnert. „Ein anwesender Pastor und ein Paar, die sich in der Freikirche befanden, ergriffen geschockt die Flucht“, so der Polizeisprecher.

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"Leben zerstört"

Als Motiv für die Wahnsinnsfahrt gab der Mann an, einen Hass auf die Kirche gehabt zu haben. Diese habe sein Leben zerstört. Womöglich steht ein familiärer Schicksalsschlag in der Familie des Mannes in Rumänien damit auch in Zusammenhang.

Der 32-Jährige wurde unter anderem wegen Verdachts der Gemeingefährdung in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Dort wird er nun einem Untersuchungsrichter vorgeführt und über die Verhängung der U-Haft entschieden.

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Ermittelt wird außerdem wegen schwerer Sachbeschädigung. Bei vier, von dem Mann verursachten Unfällen, hatte es Sachschaden gegeben.

Der Zwischenfall mit dem 32-Jährigen ist nicht der erste Vorfall. Bereits vor zwei Wochen soll der Rumäne in der Kirche im Zuge einer Auseinandersetzung eine Bibel zerrissen haben, heißt es vonseiten der Polizei.

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Zeuge rettete sich noch

Dass bei der Wahnsinnsfahrt nur eine Person verletzt wurde, war lediglich Glück. Der Rumäne soll nämlich im Vorfeld mit seinem zwölf Tonnen schweren Fahrzeug schon einige Unfälle und dabei erhebliche Sachschäden verursacht haben. Er fuhr von Wien, wo er gemeldet ist, bis nach Brunn am Gebirge.

Auf Facebook schildert ein Zeuge die Momente vor der Kollision mit der Kirchenmauer: „Ein ungebremster Lkw ist in die Gasse eingebogen, nachdem er über die Kreuzung beim Autohaus gedonnert ist und die Autos dort mehr oder weniger alle zur Seite geschoben hat. Ich habe ihn grade noch im Rückspiegel gesehen, bevor ich auf die Seite ausgewichen bin. Der vor mir hat schon den Seitenspiegel verloren.“

Im Zusammenhang mit der Freikirche gab es in der Corona-Zeit einige Amtshandlungen, weil sich Mitglieder nicht an die Ausgehbeschränkungen gehalten haben sollen.