Krebskranker Bub aus Israel besuchte Feuerwehr Wiener Neustadt
Von Katharina Zach
Normalerweise gibt es auf der Feuerwache in Wiener Neustadt wenig Besuch. Doch kürzlich machten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr eine Ausnahme - Corona hin oder her.
Denn Adam aus Israel hatte sich angesagt. Der Fünfjährige leidet an einem Gehirntumor und unterzieht sich derzeit im Wiener Neustädter MedAustron einer Strahlentherapie. Darüber hinaus ist er auch noch glühender Feuerwehr-Fan.
Vor rund zehn Tagen wandte sich die Familie an die Feuerwehr in Wiener Neustadt. Ihr Sohn Adam, erklärten die Eltern, sei ein großer Fan der Kinderserie "Feuerwehrmann Sam" und habe in seiner Heimat bereits zahlreiche Feuerwehren - sogenannte Fire Departments - besucht. Nun hätten ihm die Eltern gerne eine österreichische Wehr gezeigt.
"Natürlich waren wir sofort berührt von der Anfrage und überlegten uns eine Möglichkeit, Adam diese Freude, selbstverständlich unter Coronabedingungen, machen zu können", erzählt Richard Berger von der Feuerwehr Wiener Neustadt. So wurden sämtliche Familienmitglieder auf das Virus getestet. Mit negativem Testergebnis, Abstand und Maske war der Besuch schließlich Ende vergangener Woche möglich.
Probesitzen und Blaulicht-Test
Für den Fünfjährigen eine willkommene Abwechslung vom Behandlungsalltag. Los ging es für den Feuerwehr-Fan und seine beiden jüngeren Geschwister in der Fahrzeughalle. Probesitzen in den Feuerwehrfahrzeugen und Blaulicht-Tests inklusive. Verständigungsprobleme gab es übrigens keine, denn die Feuerwehrleute hielten die Führung auf Englisch, Adams Mama übersetzte für die Kleinen dann ins Hebräische.
Nach dem Probieren der Feuerwehrjacken war die Führung dann auch schon wieder zu Ende. Eine Überraschung gab es dann aber doch noch: Die Familie wurde mit dem Tanklöschfahrzeug nach Hause gebracht.
Als Erinnerung durfte Adam zudem einen Feuerwehr-Felix und ein Uniformshirt mitnehmen. Adam und seine Geschwister versprachen den gerührten Feuerwehrleuten dafür, ein Bild für sie zu malen.
Damit hat der Bub hoffentlich genug Kraft für die nächsten Behandlungen gesammelt. "Wir wünschen Adam einen guten Genesungsverlauf und hoffen, dass wir einen zukünftigen und langjährigen 'Brieffreund' mit ihm gewinnen konnten", sagt Feuerwehrmann Berger. "Wir hoffen, dass die überaus seltene Behandlung im MedAustron ihm ein langes Leben, vielleicht bei einer der Berufsfeuerwehren Israels, bescheren kann."