Chronik/Niederösterreich

Illegale Waffenverkäufe in NÖ: Drei Beschuldige festgenommen

Vorerst unbekannte Täter sollen Ende Juli 2020 in einem Lagerraum im Stadtgebiet von Wiener Neustadt einen Einbruchsdiebstahl begangen und dabei einen Tresor gestohlen haben.

Neben einem, vom 59-jährigen Geschädigten angegebenen, 5-stelligen Bargeldbetrag sei auch eine rechtmäßig in seinem Besitz befindliche Faustfeuerwaffe gestohlen worden.

Im August wurde im Gemeindegebiet von Götzendorf/Leitha (Bezirk Bezirk Bruck an der Leitha) ein aufgebrochener Tresor aufgefunden, in dem sich eine Maschinenpistole, eine Faustfeuerwaffe und weitere Waffenutensilien befanden.

Bedienstete des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich (LVT NÖ) führten Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Waffenfund durch und stellten fest, dass es sich bei dem aufgefundenen Tresor um jenen handelte, der in Wiener Neustadt aus der Lagerhalle gestohlen worden war. 

Hausdurchsuchungen 

Aufgrund des Ermittlungsergebnisses ordnete die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt Hausdurchsuchungen an den Adressen des 59-jährigen Geschädigten und seines 41-jährigen Sohn wegen Verdacht des Besitzes von illegalen Waffen an. Dabei wurde Kriegsmaterial sichergestellt.

Vater und Sohn wurden nach dem Waffengesetz an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt und ein Waffenverbot ausgesprochen. 

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Parallel führten Bedienstete der Suchtgiftermittler der Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion Baden umfangreiche Ermittlungen gegen einen 49-jährigen Österreicher aus Traiskirchen wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Handels mit Suchtmittel. Der Beschuldigte führte seit Anfang 2020 laufend Kokain in größerer Menge aus Ungarn ein und verkaufte dieses anschließend gewinnbringend an verschiedene Abnehmer im Bezirk Baden weiter. 

Am 2. Oktober 2020 konnten die Suchtgiftermittler durch Auswertung der Ermittlungsergebnisse einen durch den 49-Jährigen unmittelbar bevorstehenden illegalen Waffenverkauf in Erfahrung bringen. Deshalb führten Beamte des Einsatzkommandos Cobra in den Nachmittagsstunden des 2. Oktober einen Zugriff auf die Fahrzeuginsassen eines Pkw im Ortsgebiet von Traiskirchen durch.

Dabei wurde der 49-jährige Österreicher, der außerdem nicht im Besitz einer gültigen Lenkerberechtigung war, sowie zwei rumänische Staatsangehörige im Alter von 27 und 41 Jahren festgenommen. Der 27-jährige Beschuldigte ist ebenfalls in Traiskirchen wohnhaft, der 41-jährige Beschuldigte ist unstet.

Waffenhandel beobachtet 

Kurz vor dem Zugriff konnte von den Ermittlern im Rahmen einer Observation ein Waffenhandel bzw. die Übergabe von Schusswaffen durch die Beschuldigten beobachtet werden. Im Fahrzeug konnten eine Maschinenpistole, die sich später als Attrappe herausstellte, fünf Stück Revolver, eine Leuchtpistole, ein Einzellader (historische Faustfeuerwaffe), eine Kugelschreiberwaffe (verbotene Waffe) und drei Messer sichergestellt werden.

Von den Bediensteten des LVT NÖ wurden die Erhebungen nach dem Waffengesetz übernommen, von den Beamten der Suchtgiftermittlungsgruppe Baden wurden die weiteren Erhebungen nach dem Suchtmittelgesetz fortgeführt.

 Im Zuge der gemeinsamen Ermittlungen, wo noch drei weitere Faustfeuerwaffen bei Hausdurchsuchungen bei den Beschuldigten sichergestellt und ihnen drei Waffenverkäufe nachgewiesen werden konnten, wurde festgestellt, dass die beiden rumänischen Beschuldigten die angeführten Waffen bei dem Einbruchsdiebstahl in die Lagerhalle in Wiener Neustadt erbeutet hatten.

Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ordnete die Einlieferung der drei Beschuldigten in die Justizanstalt Wiener Neustadt an.  „Ich danke den Ermittlern in Niederösterreich. Sie leisten Tag für Tag hervorragend Arbeit“, so Innenminister Karl Nehammer.