Hochzeiten im Stundentakt in Niederösterreich
Die Corona-Pandemie war für heiratswillige Paare ein absoluter Lustkiller. Aufgrund der Beschränkungen wurden viele Hochzeiten verschoben, manche sogar im letzten Moment abgesagt. Andere wiederum fanden kreative Lösungen. Julia und Manuel Völkl aus Horn etwa, die sich beide mit dem Coronavirus infiziert hatten, wurden im Wohnzimmer getraut, während die Angehörigen im Garten standen und durch ein Fenster zusahen.
Trend
Zum Ende des einst klassischen Hochzeitsmonats Mai zeigen die Zahlen allerdings wieder in eine klare Richtung. „In Niederösterreich wurde 2021 wieder mehr geheiratet, denn es wurden insgesamt 7.662 Ehen geschlossen und 240 eingetragene Partnerschaften begründet. Das sind um vier Prozent mehr als 2020“, berichtet der für die Statistik zuständige Landesrat Martin Eichtinger. Zum Vergleich: Ein Kalenderjahr hat 8.760 Stunden.
Allerdings liegt Niederösterreich mit vier Prozent Steigerung gegenüber 2020 noch immer um 8,3 Prozent hinter den Eheschließungen im Jahr 2019 (8.354), dem letzten Jahr vor der Pandemie.
Die Statistik des Landes ermöglicht zudem noch weitere interessante Einblicke: Die meisten Ringe wurden mit 654 standesamtlichen Trauungen im Bezirk Baden sowie mit 616 im Bezirk St. Pölten-Land getauscht.
Trend
Entgegen früherer Trends finden die meisten Hochzeiten in Niederösterreich übrigens nicht mehr im Mai statt. Das war laut Eichtinger zwar noch in den 1990er-Jahren und bis 2005 der Fall, dann wurde aber immer öfter der August (23.974 Eheschließungen) favorisiert. Erst danach folgen der Juni (22.745) und der Mai (22.568).
Faktor Datum
Keine Überraschung hingegen ist, dass beim beliebtesten Hochzeitsmonat ein Trend zu einem leicht merkbaren Datum erkennbar ist: Von 2005 bis 2008 und 2015 bis 2018 war jeweils der Monat, der der letzten Ziffer der Jahreszahl entspricht, der stärkste Hochzeitsmonat – was übrigens im Jahr 1999 ein einziges Mal den September zum ultimativen Hochzeitsmonat kürte. 2021 war der Juli mit 1.368 Eheschließungen auf Platz eins.
Scheidungen
Angeschaut haben sich Eichtinger und seine Statistik-Experten aber auch das Thema Trennungen. Hier ist ebenfalls ein Trend sichtbar, der vielleicht überraschen mag.Denn mit 2.845 Ehescheidungen und 17 Auflösungen eingetragener Partnerschaften im Jahr 2021 beträgt das Minus 14,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Das ist der niedrigste Stand seit den 1980er-Jahren.