Flaumig und golden: Wo es in Niederösterreich die besten Krapfen gibt
Von Katharina Zach
Was ist das Geheimnis des perfekten Faschingskrapfen? Geht es nach den Niederösterreichern eindeutig das Rezept von Uroma Magdalena.
Nach ihrer Backanleitung werden in der Bäckerei Geier in Strasshof, Bezirk Gänserndorf, die besten Krapfen des Bundeslandes gebacken. Zumindest, wenn es nach der Falstaff-Publikumsabstimmung geht.
„Wir machen unsere Krapfen nun mit einem Vorteig“, erklärt der Firmenchef in vierter Generation Gerald Geier. „Meine Uroma hat dieses noch umgangssprachlich als Dampfl bezeichnet“. Das Rezept stammt aus dem handschriftlichen Kochbuch der Uroma von zirka 1900.
Demnach wird dem Vorteig Zeit zum Reifen gelassen, das hat einen wichtigen Einfluss auf die Geschmacksbildung. Gemeinhin heißt es ja, dass Liebe die wichtigste Zutat darstellt, für Geier ist es allerdings die Zeit. Und natürlich regionale Zutaten sowie der Verzicht auf Palmöl.
Das zahlt sich aus, die Krapfen seien noch flaumiger, heißt es. Allein in der letzten Faschingswoche wandern mehr als 100.000 Geier-Krapfen über den Ladentisch. Der beliebteste ist jener mit Marmelade, doch auch bei den Vanillecreme-, Nugat-, Erdbeer- und Waldviertlerkrapfen (mit Powidl) wird immer mehr zugegriffen, heißt es.
Rum muss sein
Knapp gegen Geier musste sich die Traditionsbäckerei Ungersbäck aus Brunn/Gebirge, Bezirk Mödling, geschlagen geben. Mehr als 100.000 Krapfen werden pro Saison ab Herbst verkauft, sogar in Indien biss man schon in einen Krapfen aus Brunn, erzählt Chef Gerhard Ungersbäck.
Auch in seiner Krapfenbackstube ruht der Teig 24 Stunden lang, die Marmelade wird mit Rum verfeinert. Auch hier ist der Marillekrapfen der Renner, zu Fasching greifen die Fans aber auch zur Variante mit Weincreme. Den dritten Platz belegt übrigens der Slow-Food-Bäcker und Wiener Opernball-Lieferant MüllerGartner aus Groß-Enzersdorf, Bezirk Gänserndorf.
Die Liebe der Österreicher zu den flaumigen, goldbraunen Krapfen ist übrigens eine Große. Jährlich werden rund 100 Millionen Stück verspeist. Das sind etwa 13 Krapfen pro Person. Würde man sie aneinanderreihen, ergebe das eine Strecke von Wien nach Tokio.