Ex-ÖFB-Rekordspielerin Nina Burger in Unfall verwickelt: Mann starb

Sie war einst das Aushängeschild des Frauenfußballes in Österreich – Rekordspielerin des Nationalteams mit 109 Länderspielen und 53 erzielten Toren. Freitagfrüh war Nina Burger, die ehemalige ÖFB-Kickerin, in Niederösterreich in einen tragischen Verkehrsunfall verwickelt. Dabei kam ein zweifacher Familienvater ums Leben.

"Ich kann keine Worte finden, die mein Bedauern darüber ausdrücken, was heute passiert ist. Alle meine Gedanken sind bei den Hinterbliebenen. Was sie jetzt durchleiden müssen, ist nur schwer vorstellbar und kaum zu ertragen", schreibt Burger in einem Statement.

In der Gemeinde des Unfallopfers wurde eine Spendenaktion für die Familie des Verunglückten gestartet. 

Zu dem folgenschweren Frontalzusammenstoß war es am Freitag gegen 5.20 Uhr Früh auf der B19, der Nordumfahrung von Tulln, im Gemeindegebiet von Langenrohr gekommen. Das Auto der Ex-Fußballerin kollidierte mit einem entgegenkommenden Pkw, gelenkt von einem  37-jährigen Mann aus Michelhausen.

Reanimation

Durch die Wucht des Aufpralls wurde  der 37-Jährige am Steuer des Pkw eingeklemmt. Nachkommende Autofahrer alarmierten die Einsatzkräfte.  Die Feuerwehr Tulln schickte sofort ein Rüstfahrzeug an die Unfallstelle.

„Die Besatzung öffnete die Fahrertür mit dem Spreizer des hydraulischen Rettungsgeräts,  der Lenker konnte in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst aus dem Auto geholt werden“, heißt es vonseiten der Feuerwehr.

Trotz der raschen Hilfe kam für den Familienvater jede Hilfe zu spät. Die Reanimationsmaßnahmen des Notarzt-Teams zeigten keine Wirkung; der Mann starb noch an der Unfallstelle.

Kickerin war Polizistin

Auch die 34-jährige Ex-ÖFB-Kickerin wurde bei dem Crash verletzt und musste mit dem Rettungsdienst in das Uniklinikum Tulln gebracht und medizinisch betreut werden. Die Polizei überprüft eine mögliche „Minderalkoholisierung“ bei den Unfalllenkern. Davon spricht man bei einem Wert zwischen 0,5 bis 0,8 Promille Alkohol.

Burger war vor ihrer Fußballkarriere Polizistin und als Revierinspektorin in Wien tätig. Sie ließ sich für ihre Auslandsengagements in den USA (Houston) und in Deutschland (Sand) karenzieren. 2017 schoss sie das erste EM-Tor der österreichischen Frauenfußball-Geschichte.

Nach über 100 Länderspielen gab sie im April 2019 ihr Karriereende bekannt. Danach stand die Sportlerin wieder im Dienst des Innenministeriums, bevor sie sich erneut karenzieren ließ – für die Position der sportlichen Leiterin der Frauen beim ältesten Fußballverein Österreichs, dem First Vienna FC 1894.

Hilfsaktion

In der 3.800-Einwohner-Gemeinde Michelhausen hatte sich der Unfalltod des zweifachen Familienvaters am Freitag wie ein Lauffeuer verbreitet. Bürgermeister Bernhard Heinl zeigte sich zutiefst betroffen. „Unsere Anteilnahme und mitfühlenden Gedanken sind bei der Familie.“

Er hat eine finanzielle Soforthilfe aus dem Sozialfonds der Gemeinde angeordnet. Außerdem hat die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN: AT77 3288 0000 0087 5542; Kennwort: „Michelhausen hilft“

Der Fußball-Verband ÖFB gab an, Burger Unterstützung „in der Bewältigung dieser schweren Situation zugesichert“ zu haben und bat, die Privatsphäre zu respektieren.