Chronik/Niederösterreich

Erdbeben im Raum Gloggnitz: 130 Schadensmeldungen sind eingegangen

Im Raum Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) hat sich in der Nacht auf Donnerstag ein Erdbeben der Magnitude 4,4 ereignet. Das Beben sei um 02.59 Uhr aufgetreten und im Bereich des Epizentrums bis hin nach Ungarn und Wien stark spürbar gewesen. Laut GeoSphere Austria (Österreichischer Erdbebendienst) waren es die heftigsten Erdbeben in der Region in den vergangenen Jahren.

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„Die Schränke und Gläser haben ordentlich gewackelt und geklirrt. Wir hatten zuletzt oft Erdbeben, aber nicht in dieser Stärke. Meine Katze hat es allerdings verschlafen. Die ist aber auch schon 14 Jahre“, erklärt der Gloggnitzer Feuerwehrkommandant Thomas Rauch. Feuerwehreinsätze gab es infolge des Erdbebens jedoch nicht, sagte Bezirkskommandant Josef Huber. 

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Bis in die Vormittagsstunden gingen knapp 3.000 Meldungen ein, in 130 Fällen wurde von Schäden berichtet, hieß es auf Anfrage. Bei den Schadensmeldungen sei aber „nichts Gröberes“ genannt worden, betonte eine Sprecherin von Geosphere Austria. „Schaden bedeutet zum Beispiel auch einen Haarriss im Verputz.“

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Der Raum Gloggnitz bzw. der Bezirk Neunkirchen war in der Vergangenheit immer wieder Schauplatz von Erdstößen. Am 30. März 2023 verursachte eine Magnitude von 4,2 im auch am Donnerstag betroffenen Gebiet zahlreiche leichte Schäden. Exakt zwei Jahr zuvor, am 30. März 2021, gab es bei Neunkirchen einen kräftigen Erdstoß. Die Magnitude wurde letztlich mit 4,6 angegeben.

Erdbeben in Tirol

In Tirol kam es in den letzten Wochen zu zahlreichen Erdbeben. Seit Mitte Jänner waren im Pillerseetal, einer Region an der Grenze zu Salzburg im Osten Tirols, über 60 messbare Erdstöße registriert worden. Die Bevölkerung verspürte davon aber nur einen Teil, nämlich rund 20. Der Erdbebendienst rechnete zuletzt damit, dass die Beben im Pillerseetal noch "etliche Tage" andauern werden.

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Die Region gehört laut Experten erdbebenmäßig zu einer der nur gering gefährdeten Regionen im Bundesland. Eine vergleichbare Serie habe es im Pillerseetal zuletzt im Jahr 1921 gegeben, als über fünf Monate lang immer wieder die Erde bebte.

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