Chronik/Niederösterreich

Amstetten: Ersatzprogramm statt Weihnachtsmärkte

Der Geruch von würzigem Glühwein, das fröhliche Plaudern unter Lichterketten und sogar das früher vielleicht schon etwas nervige Gedudel der Weihnachtslieder im Hintergrund – all das wird es in der Amstettener Innenstadt heuer nicht geben.

Die Bekanntgabe der Entscheidung war nur mehr eine Frage der Zeit: Die für heuer geplanten Weihnachtsmärkte der Stadt können nicht stattfinden. Der Weihnachtswald am Hauptplatz, der „Mostviertler Advent“ im Amstettener Schulpark und die „Stille Weihnacht“ im mittelalterlichen Schloss in Ulmerfeld sind abgesagt.

"Außergewöhnliches Adventprogramm"

Stadtgemeinde und Stadtmarketing wollen jedoch alle Hebel in Bewegung setzen, um der Bevölkerung dennoch einen besinnlichen Advent zu ermöglichen, heißt es aus dem Rathaus. Und Bürgermeister Christian Haberhauer glaubt, trotz aller Umstände ein „außergewöhnliches Adventprogramm“ präsentieren zu können: „Gemeinsam mit dem Stadtmarketing Amstetten werden wir mit zahlreichen kleineren und größeren Maßnahmen und Aktionen für eine angemessene vorweihnachtliche Stimmung in unserer Stadt sorgen.“

Glanz und Glamour, Geschenke und auch Geselligkeit soll es im restlichen Advent nach dem Lockdown trotzdem noch geben. Der Hauptplatz, die dort installierte SAM-Werkstatt und Auslagen der City-Geschäfte sollen weihnachtliches Flair verbreiten, kündigen Haber-hauer und Stadtmarketingchef Georg Trimmel an.

"Sozialer Adventkalender"

Im aktionistischen Bereich werde man heuer karitative Akzente setzen. Dazu ist ein „Sozialer Adventkalender“ vorgesehen. Jeden Tag werde man eine andere Hilfsaktion vorstellen, so die Ankündigung.

Anstatt der wie in früheren Jahren zu Hunderten am Hauptplatz platzierten Christbäume, wird dafür der beliebte KidsNest-Wunschbaum eine zentralere Rolle spielen.

Ab 27. November kann man einen Wunschzettel vom Baum pflücken und so über das Kinderbetreuungszentrum KidsNest benachteiligten und misshandelten Kindern einen Weihnachtswunsch erfüllen. Weitere Benefizaktionen sind bereits in Ausarbeitung.

Pläne für die Hinterhand

Auch das Geschäft der Innenstadtkaufleute soll nicht zu kurz kommen. Das Weihnachtsgewinnspiel bietet Kunden die Chance, bei den teilnehmenden Akzeptanz-Partnern der Stadt den Preis des gekauften Geschenks zurückzugewinnen. Schmerzlich ist der aufgrund der Pandemie-Vorschriften beschlossene völlige Verzicht auf Gastronomie. Stadtmarketing-Chef Trimmel: „Auf den Betrieb von Gastronomieständen und das Ausschenken von Alkohol werden wir heuer definitiv verzichten.“

Sofern es die Entwicklung zulässt, wird die Durchführung eines Weihnachtsbauernmarkts überlegt, zudem prüft die Stadt die Möglichkeit von Winterschanigärten. Auch ein dezentes Rahmenprogramm mit kleinen musikalischen Darbietungen in der Innenstadt hat man noch in der Hinterhand.

Vom Trubel, etwa beim traditionellen und heuer abgesagten Krampuslauf, bei dem üblicherweise Tausende Besucher die Innenstadt fluten, wird man in der Amstettener City im heurigen Advent aber weit entfernt sein.