Chronik/Burgenland

Neusiedler See: Ungarns Grüne protestieren gegen Wasserzuleitung

Die ungarischen Grünen LMP sprechen sich gegen die geplante Wasserzuleitung aus der ungarischen Moson-Donau in den Neusiedler See aus. In einer Aussendung forderte die LMP die Regierung am Donnerstag auf, von dem Plan des Ausbaus des Moson-Donau-Bewässerungskanals von Jánossomorja bis zur Staatsgrenze Abstand zu nehmen und mit der österreichischen Seite nach einer „umweltfreundlichen“ Lösungen zu suchen.

Die LMP hält es für inakzeptabel, dass die ungarische Regierung laut Plan 60 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Moson-Donau ableiten will. Auch handle es sich hier um ein Natura-2000-Gebiet, wurde betont. Die Öko-Partei wartet auch noch auf Antworten aus dem zuständigen Ministerium. So sei etwa offen, ob die geplante Investition dem Natura-2000-Gebiet schadet, ob die benötigte Wassermenge überhaupt zur Verfügung steht und ob es auch einen Vertrag mit der Slowakei gibt. Laut den Grünen lehnt außerdem die Europäische Kommission die Finanzierung des Projekts aus dem Wiederherstellungsfonds ab.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte vergangenen Sommer in Budapest bei seinem Treffen mit dem ungarischen Außenminister Péter Szijjártó eine Absichtserklärung über die geplante Wasserzuleitung aus der ungarischen Moson-Donau in den Neusiedler See unterzeichnet. Ziel wäre es, den Wasserstand des Sees zu stabilisieren und das sensible Ökosystem der Region langfristig abzusichern. Im Burgenland wird aber auch eine österreichische Lösung geprüft. Bis es zu einer etwaigen Wasserzuleitung kommt, brauche es aber eine Zwischenlösung, daran wird aktuell gearbeitet, erklärte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) vor wenigen Tagen.