Güssinger Jäger retten 20 Rehkitze vor tödlichen Mäharbeiten
Von Michael Pekovics
Wie gute Zusammenarbeit zum Schutz der Flora und Fauna funktioniert, beweisen im heurigen Jahr die Güssinger Jagdgenossenschaft und die ortsansässigen Landwirte. In der aktuellen Mähsaison wurden bereits 20 Rehkitze dank des Einsatzes von Drohnen vor dem Tod gerettet.
Anders als zuletzt in Oberösterreich, wo die Staatsanwaltschaft gegen einen Bauern ermittelt, der auf seiner Wiese ganz bewusst mehrere Tiere niedergemäht haben soll. Der 57-Jährige hätte die Warnungen örtlicher Jäger ignoriert, die ihn auf die Rehkitze aufmerksam machten und anboten, sie mit einer Drohne ausfindig zu machen.
Jedes Jahr im Frühling stellen die Mäharbeiten auf Wiesen und Feldern eine erhebliche Gefahr für Rehkitze dar. Die jungen Tiere werden von ihren Müttern im hohen Gras versteckt und sind oft nicht in der Lage, vor den Mähmaschinen zu fliehen.
Erfolgreiche Rettungsaktion: 20 Rehkitze in Sicherheit gebracht
Dies führt zu zahlreichen brutalen Verstümmelungen und tödlichen Verletzungen der wehrlosen Kitze. Traditionelle Suchmethoden sind zeitaufwendig und oft ineffektiv, weshalb innovative Lösungen dringend benötigt werden.
Um dieses Problem zu lösen, setzt die Güssinger Jagdgenossenschaft Drohnen mit Wärmebildkameras ein. Diese Drohnen fliegen systematisch über die Felder und scannen den Boden nach Wärmequellen ab, die auf die Anwesenheit von Rehkitzen hinweisen.
Die Echtzeitübertragung der Daten ermöglicht es den Helfern, die Position der Kitze genau zu bestimmen und schnell zu handeln.
Dank der Drohnentechnologie konnten in dieser Saison 20 Rehkitze gerettet werden. "Die Kombination aus moderner Technik und engagiertem Einsatz zeigt, wie effektiv Tierschutz sein kann", betont Jagdleiter Rainer Schwarz.
Vorbildliche Zusammenarbeit mit Landwirten
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg war die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Landwirten. Diese wurden von Anfang an in das Projekt eingebunden und unterstützten die Rettungsaktionen aktiv.
Vor Beginn der Mäharbeiten informierten die Landwirte die Jagdgenossenschaft und halfen bei der Vorbereitung der Felder für die Drohneneinsätze.
Nachhaltige Tierschutzmaßnahmen und zukünftige Entwicklungen
Der Erfolg in Güssing dient als inspirierendes Beispiel für andere Regionen. Es gibt bereits Pläne, die Drohnentechnologie weiter zu optimieren und die Zusammenarbeit mit den Landwirten auszubauen. Schulungen für Drohnenpiloten und Sensibilisierungskampagnen für Landwirte sollen dazu beitragen, die Effizienz der Rettungsaktionen weiter zu steigern.