Chronik/Burgenland

Burgenland zahlt Pflegekräften deutlich mehr Gehalt

Obwohl in den fünf burgenländischen Spitälern derzeit kein Mangel an Pflegepersonal besteht, will das Land "vorbauen", so LH und Gesundheitsreferent Hans Peter Doskozil am Dienstag bei der Vorstellung eines Gehaltspakets für Gesundheitsberufe.

Die Erhöhung sei in den vergangenen Monaten mit den beiden Spitalsträgern (landeseigene Gesundheit Burgenland und Barmherzige Brüder) und dem Betriebsrat verhandelt worden und hebe - nach dem Salär für Fachärzte - auch die Gehälter für die nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe auf "österreichweites Top-Niveau".

Um zehn Prozent mehr Pflegestellen in den fünf landesfinanzierten Kliniken (bis Herbst 2024). In absoluten Zahlen bedeutet das 90 Pflegekräfte mehr für die vier Landesspitäler in Güssing, Oberwart, Oberpullendorf und Kittsee sowie 60 fürs Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt.

Erhöhung der Monatsgehälter aller nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe um bis zu 420 Euro monatlich (brutto, 14-mal pro Jahr) – analog zur „Marktzulage“ im Ärztepaket 2023, die Weiterführung des Zweckzuschusses für Pflegeberufe ist inkludiert.

Erhöhung der Zulagen für Führungskräfte (Stationen, Bereiche) in den Gesundheitsberufen um bis zu 300 Euro monatlich (brutto, 14-mal pro Jahr; Stellvertreter: 150 Euro) – Bonus für die Übernahme von Verantwortung.

Extra-Gehaltszulage in Höhe von 120 Euro (Brutto, 14-mal pro Jahr) für jene Angehörige der Assistenzberufe, die mindestens dreißig Jahre Erfahrung im Beruf haben.

Neue Berufsgruppe Stationsassistenz wird nach dem erfolgreichen Probebetrieb in der Klinik Oberwart fix ins Landesbedienstetengesetz aufgenommen – Entlastung der Pflegeberufe bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und Betreuungsleistungen.

Errichtung von Betriebskindergärten an allen Spitalsstandorten – beginnend mit Klinik Oberwart.

Das Plus an Pflegekräften soll zum Teil im Ausland rekrutiert werden. Aus den Philippinen wurden bereits Pflegekräfte ins Burgenland gebracht, die nun zunächst Sprachunterricht erhalten. Auch in Kroatien und Ungarn gebe es Initiativen, so Doskozil, der jüngst gemeinsam mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in einer indischen Partnerdiözese war, um dort Pflegepersonal anzuwerben.

Erste Pflegekräfte aus Indien würden aber frühestens in "zwei bis drei Jahren" ins Burgenland kommen, weil sie zuvor noch in ihrer Heimat ausgebildet werden sollen und Deutsch lernen sollen.