Chronik/Burgenland

Am Montag heißt es: Auf die Schule, fertig, los

Bei den knapp über 3.000 Taferlklasslern wird die Vorfreude auf den – oder der Respekt vor dem – ersten Schultag am Montag besonders groß sein. Im Vergleich zum vorjährigen Schulstart gibt es um 300 Schulanfänger mehr. Auch insgesamt ist die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Pflichtschulbereich gestiegen (siehe Fakten rechts). Konträr dazu die Situation in der Oberstufe mit einem Rückgang von 129 Jugendlichen.

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es im Burgenland aber keine Personalprobleme. „Der Bedarf kann abgedeckt werden“, bestätigten Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) und Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz bei der Präsentation der aktuellen Zahlen und Schwerpunkte des neuen Schuljahres. 300 Lehrkräfte wurden neu angestellt.

Mit dem Schuljahr starten auch wieder neue Projekte, wie zum Beispiel die österreichweit einzigartige Kooperation mit den Musikschulen und dem Blasmusikverband. Jedes Volksschulkind der zweiten Schulstufe erhält kostenlos eine hochwertige Flöte, die im regulären Musikunterricht verwendet wird. Die Pädagogen werden gezielt auf diesen Unterricht vorbereitet und von Musikschullehrern sowie einer speziellen Lernsoftware unterstützt. „Interessierten Kindern wird der Zugang zur Musik ermöglicht, ohne dass Eltern dafür Kosten entstehen“, sagte dazu Winkler.

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Zudem wurde von der Privaten Pädagogischen Hochschule (PPH) Burgenland die Logobox entwickelt und hergestellt. Sie wird in über 100 Volksschulen zum Einsatz kommen. Unter dem Motto „Vom Greifen zum Begreifen“ werden mit der Logobox ohne Verwendung digitaler Geräte schon im frühen Alter wichtige Kompetenzen wie algorithmisches Denken oder strukturiertes komplexes Problemlösen kindgerecht geschult. Die Finanzierung der 225 Logoboxen, die ab September fächerübergreifend verwendet werden, übernimmt das Land.

Zusätzlich zur Wahlwerbung werden pünktlich zum Schulstart 900 zusätzliche Plakate im Burgenland platziert. Es handelt sich um eine Plakataktion von AUVA und KFV, die auch vom Land  unterstützt wird.

Das Sujet mit dem Spruch „Augen auf, wir sind zurück!“ soll alle Verkehrsteilnehmer an mehr Rücksichtnahme gegenüber Kindern auf der Straße erinnern.  Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) sagt dazu: „Jedes verunfallte Kind im Burgenland ist ein verunfalltes Kind zu viel. Aus diesem Grund legen wir großes Augenmerk darauf, an die Vernunft der Erwachsenen für ein rücksichtsvolles Verhalten im Schulumfeld zu appellieren. “

Der VCÖ plädiert übrigens dafür, die Kids nicht mit dem Auto in die Schule zu bringen. Der tägliche Weg zur Bildungsstätte würde für die Kinder nämlich die Chance bieten, sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu lernen und zu einer täglichen Bewegungseinheit zu kommen.  Auch Gemeinden seien gefordert, durch Verkehrsberuhigung und ausreichend Geh- und Radwege einen Beitrag für einen sicheren und gesunden Schulweg zu leisten, meint der VCÖ.

Fünf weitere Initiativen umfassen das Unterrichtsfach „Digitale Bildung“, Schwimmunterricht, eine Stärkung der Lesekompetenz, zusätzliche Angebote bei Sport und Bewegung sowie die Förderung des Demokratieverständnisses mit Führungen im Landhaus in Eisenstadt. In den Kindergärten liegt der Schwerpunkt laut Winkler auf der sprachlichen Frühförderung.

Unterstützung

Alle Taferlklassler erhalten außerdem Schulstartgeld in der Höhe von 120 Euro. Der Antrag dafür muss beim Familienreferat gestellt werden.

Wie groß die Anzahl der Schulkinder aus der Ukraine heuer sein wird, steht derzeit noch nicht fest. Am Ende des vergangenen Schuljahres waren es insgesamt 474 Kinder und Jugendliche. Für deren Unterricht wurden 23 Lehrkräfte zusätzlich angestellt.