Objekt der Woche: Fliesender Sand

Objekt der Woche: Fliesender Sand
Designerin Cristina Celestino nutzt den weichen, nassen Untergrund des Flusses Po, um außergewöhnliche Fliesen herzustellen.

Feinsten Sand und Lehm lässt sie zu bunten Plättchen verarbeiten,  die, angerichtet auf den Wänden unserer Erholungsräume, an die Italienischen Gärten der Renaissance erinnern.  Die in der italienischen Stadt Pordenone geborene Designerin Cristina Celestino ist bekannt für ihre außergewöhnlichen Möbel mit runden, klaren Formen und zarten Farben. 2016 wurde sie auf der Salone del Mobile, der weltweit größten und bedeutendsten Möbelmesse, mit dem Sonderpreis ausgezeichnet. Nun kreiert Celestino Fliesen, die weit über Ästhetik hinausgehen: Ihre Strukturen lassen ein haptisches Gefühlserlebnis in das Badezimmer miteinziehen. Die Kollektion hat sie liebevoll „Giardino delle Delizie“ (auf Deutsch: „Garten des Vergnügens“) genannt. Denn inspiriert wurde Celestino von Grotten der Renaissancegärten, deren Architektur sich um 1500 entwickelte. Die Wände dieser Grotten waren geschmückt mit Kalksteinen oder Muscheln, die eine wunderbare Kombination aus visuellem und taktilem Erleben erzeugten. Hergestellt werden die bunten Plättchen von Fornace Brioni, ein seit 1920 in Mantua ansässiges Unternehmen, das sich auf Fliesenproduktion spezialisiert hat. Als Basis dient der aus dem Po-Fluss gefischte Lehm. Die Silhouetten der Fliesen wiederholen sich rhythmisch auf den Wandflächen, die konkaven und konvexen Formungen erzeugen ein Spiel aus Licht, Schatten und Tiefe. Jede Fliese gibt es in unterschiedlichen Farben, die miteinander kombiniert werden können. Die Preise liegen je nach Fliese zwischen zwölf und 16 Euro pro Stück. www.fornacebrioni.it

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