Erfolgreich Entrümpeln

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Raus mit allem Überflüssigen: Wer sich von unliebsamen Besitztümern trennt, wird mit Platz, Weite und räumlicher Ruhe belohnt.
Einsam herumliegende Socken, ausrangierte Blumentöpfe, Farbreste vom letzten Anstrich und Zeitungen, die sich auf dem Boden stapeln – Unordnung verstopft den Haushalt und führt zwangsweise zu noch mehr Chaos. Auch wenn Aufräumen keine beliebte Arbeit ist: Wer sich aufrafft und das Übel beseitigt, steigert sein Wohngefühl. Ob Garçonnière oder Villa: Ein gut durchdachtes Ordnungssystem befreit jeden Raum und schafft Platz für persönliche Entfaltung.

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Aufräumen und Putzen – hier muss zunächst unterschieden werden. Obwohl die Begriffe oft verwechselt werden, handelt es sich um zwei grundlegend verschiedene Handlungen. Während sich beim Putzen alles um den Schmutz dreht, geht es beim Aufräumen um Gegenstände. Nur das Ziel ist dasselbe: Den Raum schöner zu machen. Das weiß auch Entrümpelungs-Expertin
Marie Kondo: "Wenn man das nicht weiß und nicht berücksichtigt, wird es niemals gelingen, die Wohnumgebung so zu reinigen und zu gestalten, wie es uns vorschwebt", schreibt die 30-Jährige im Vorwort ihres Ratgebers "Magic Cleaning – wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben" (
Rowohlt Verlag) . Darin gibt die Japanerin klare Anweisungen, wie man entsorgt, was das Ordnunghalten erleichtert und wie man Rückfälle vermeidet. "Wichtig ist nicht, was man wegwerfen soll, sondern mit welchen Dingen man sich umgeben möchte", lautet ihr Credo. "Nur wenn ein Gegenstand glücklich macht, darf er bleiben. Wenn nicht, wird er ausgemistet."

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Was übrig bleibt, muss richtig verstaut werden. Besonders in kleinen Wohnungen sind maßgefertigte Einbauten – etwa unter Stiegen und Dachschrägen oder in Nischen – ratsam. Sie schaffen Stauraum, ohne ins Auge zu fallen. In großen, offenen Räumen passen frei stehende
Möbel oft besser als Einbauten, da sie der Freifläche Struktur verleihen. Mini-Kommoden, Kästchen, Boxen oder Schachteln sollten nur gezielt eingesetzt werden. Einbauschränke im selben Ton wie die Wandfarbe stören das Auge weniger und entfalten eine bessere Gesamtwirkung als viele aneinandergereihte Kleinmöbel. Wandschränke bieten nicht nur zusätzlich Stauraum, sondern haben auch den Vorteil, den Boden freizuhalten. Regale eignen sich für Gegenstände, die man in Gruppen zusammenfassen kann – wie Bücher, Vasen, Schallplatten oder Aktenordner.

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Wie man Logik in Ordnungssysteme bringt, ist auch in Kondos Bestseller Thema. Minutiös geht sie Raum für Raum durch und liefert detaillierte Beispiele für mehr Platzgewinn. In der Küche gilt etwa: Besteck sollte man stehend in einem röhrenförmigen Behälter oder liegend in einer Schachtel, aber keinesfalls in einer Schublade aufbewahren – das verschwendet unnötig Platz. Die richtige Technik erleichtert auch das Ordnunghalten im Kleiderschrank. T-Shirt, Rock und Hose werden zu rechteckigen Paketen gefaltet: Strumpfhosen beispielsweise werden erst gedrittelt und dann von der Spitze her so aufgerollt, dass sie stehend in einen Karton oder eine Lade geschlichtet werden können und gleich beim Öffnen sichtbar sind. Das Prinzip der aufrechten Lagerung gilt nicht nur für die Wäsche: Alles was stehen kann, wird stehend deponiert. Schreibutensilien, Medikamente, Taschentücher – alles, was nicht gleich wieder umfällt. Man nutzt dadurch die Höhe von Schränken, Schubladen und Boxen optimal aus und erkennt auf einen Blick, was sich wo befindet und wie viel man von einer Sache besitzt.
Wer jetzt noch den richtigen Zeitpunkt sucht, um loszulegen, darf sich freuen: Nichts ist zu Beginn des Jahres so wohltuend wie das Entrümpeln. Es befreit nicht nur die Wohnung, sondern auch die Seele von unnötigem Ballast.
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