Wie mit Christbaumschmuck Politik gemacht wurde

Wie mit Christbaumschmuck Politik gemacht wurde
Geflügelte Jahresendfiguren, Kosmonauten, Hakenkreuz- sowie Hammer-&-Sichel-Kugeln – weder Nazis, noch Kommunisten machten vor Propaganda am Baum halt.

Als Barbara Stelzl-Marx vor 20 Jahren im tiefsten Winter in Moskau studierte, führte sie der Tipp einer Kollegin auf den Izmaylovo Flohmarkt. Dort gebe es alten russischen Baumschmuck. Mittlerweile hat die Historikerin eine stattliche Sammlung angehäuft – einen Samowar, Stücke aus russischen Märchen, Bären. „Am interessantesten für mich sind aber große und kleine Kosmonauten aus Glas, Zeppeline, auf denen CCCP steht, sowie Kugeln, die die sowjetischen Symbole Hammer und Sichel zeigen“, sagt die Grazer Historikerin.

Eigentlich verblüffend, wurde Weihnachten doch nach der Revolution abgeschafft. „Wobei sich die Regierung ein Schlupfloch offen hielt und die Weihnachtsbräuche auf Silvester verlegte. Es gibt also eine Neujahrstanne und -geschenke.“ Die Indoktrinierung funktionierte so gut, dass für viele Menschen, die im Kommunismus aufgewachsen sind, die christlichen Wurzeln des Festes völlig unbekannt sind.

„Christbaumschmuck wurde natürlich politisch missbraucht, in ihm spiegelt sich immer auch der Zeitgeist“, sagt der Historiker Dieter Bacher vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung.

Wie, erfahren Sie in dieser Geschichte.

 

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