Christian Palmers: Ich habe mich immer gewundert, warum es trotz der langen, tollen Geschichte der österreichischen Polarforschung keine Forschungsstation gibt. Irgendwann habe ich Kontakt zum Polarforschungsinstitut APRI (Austrian Polar Research Institute, Anm.) aufgenommen, darüber Professor Wolfgang Schöner kennengelernt, und so ist das Projekt langsam entstanden.
Woher kommt das polare Interesse?
Das hat sehr frühe Wurzeln. Ich habe als Kind von den Expeditionen von Nordenskiöld, Scott, Amundsen und so weiter gehört. Polarforschung ist ja mit Gefahr und Abenteuer verbunden, und als Jugendlichen fasziniert einen das natürlich besonders. Irgendwo in einem Land mit angenehmem Klima, wo man leicht hinkommt und wo es keine Eisbären gibt, wäre das Ganze viel langweiliger (lacht). Die Gefahr und das Unangenehme sind eigentlich das Anziehende.
Sie waren also immer schon ein Abenteurertyp?
Ja, das hat mich schon mehr interessiert als in einem Büro oder einem Labor zu sitzen, wo man rausgeht, und es ist so wie überall. Und irgendwann bin ich in die Antarktis gereist und habe gesehen, was uns verloren geht, wenn die Polregionen in dieser Form von der Landkarte verschwinden. Das war die Reise, die mich von allen wahrscheinlich am meisten beeindruckt und bewegt hat.
Sind Sie damit zufrieden, was aus Ihrer Spende wurde?
Sehr zufrieden. Ich freue mich sehr – übrigens auch darüber, dass die Station nicht mit meinem Namen verbunden ist, weil ich wissenschaftlich nichts beigetragen habe. Und noch ein Punkt: Es gab ja das legendäre österreichische Forschungsschiff Xarifa von Hans Hass. Das hat vielleicht auch viele dazu gebracht, Meeresbiologie zu studieren.
Die Idee war also auch, das Feld für den Nachwuchs zu attraktivieren?
Ja, das war ein entscheidender Punkt.
Ist private Forschungsfinanzierung aus Ihrer Sicht sinnvoll?
Ich bin sehr dafür und finde es sehr begrüßenswert, wenn nicht nur Kunstmuseen errichtet werden. Nichts gegen die Kunst, aber auch die naturwissenschaftliche Forschung sollte gefördert werden.
Würden Sie ein solches Sponsoring also auch anderen empfehlen, die sich das leisten können?
Ja, auf jeden Fall. Ich möchte damit ja auch zeigen, dass es möglich ist – und dass es einem Befriedigung gibt. Aber es ist schwierig, wenn jemand nicht von Anfang an das entsprechende Interesse hat. Und es sind nicht so viele Leute, die sich für solche Fragen interessieren.
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