Athen sagt Nein zur bloßen Leihgabe der Parthenon-Friesteile
Das griechische Kulturministerium hat Lösungsvorschläge abgelehnt, wonach Friesteile des Parthenon-Tempels vom Britischen Museum in London als Dauerleihgabe nach Athen kommen könnten. Die Friesteile, die in London ausgestellt werden, gehörten dem dortigen Museum nicht, teilte das Ministerium am Donnerstagabend mit. "Sie sind Produkt eines Diebstahls."
Zuvor hatten britische Medien über fortschreitende Verhandlungen beider Länder zu den Kulturgütern berichtet. Im Gegenzug sei geplant, dass Griechenland andere antike Kunstschätze an Großbritannien ausleihe. Bei dieser Lösung jedoch bliebe das Britische Museum weiterhin Eigentümer des Parthenon-Friesteile. Mit einer Leihgabe hätte Athen die Besitzverhältnisse anerkannt, weshalb der Vorschlag keine Lösung sei, sagten Experten am Freitag im griechischen Rundfunk.
Briten weigern sich
Athen fordert seit Jahrzehnten die Rückgabe sämtlicher Friesteile im Britischen Museum. Dafür könnten andere antike Objekte und Sammlungen aus der griechischen Antike zeitlich begrenzt in London ausgestellt werden, heißt es. Die Briten verweigern dies bisher.
In der griechischen Hauptstadt wurde 2009 eigens ein neues Museum unterhalb der Akropolis gebaut. Dort werden die echten Friesteile zusammen mit Gips-Nachbildungen der fehlenden Elemente ausgestellt. Der Parthenon ("Jungfrauengemach") ist eines der berühmtesten noch existierenden Baudenkmäler des antiken Griechenlands.
Der britische Botschafter Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Teile (die sogenannten "Elgin Marbles") des Parthenon abbauen und nach England bringen lassen. Er verkaufte sie 1816 an das Britische Museum. 56 von 96 Platten des Frieses befinden sich seitdem dort.
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