Wie viel uns Alzheimer und andere Demenzerkrankungen kosten
Weltweit sind mehr als 57 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen, wobei etwa 60 bis 70 Prozent davon die Alzheimerkrankheit haben. Bis 2050 wird diese Zahl voraussichtlich auf 153 Millionen steigen. Ein Team rund um Prof. Klaus Prettner von der Wirtschaftsuniversität Wien hat in jahrelanger Forschung herausgefunden, welche volkswirtschaftlichen Kosten Demenzerkrankungen weltweit verursachen werden. „Übliche, bisher angewandte Modelle summieren einfach sämtliche betriebswirtschaftliche Kosten, die die Krankheit verursacht. Das Problem daran ist, dass zum Beispiel nicht berücksichtigt wird, wie sich die Wirtschaft an die Krankheit anpasst“, so Prettner.
Spitzenreiter Japan
Verliert jemand seinen Job aufgrund einer Demenzerkrankung, wird er meistens durch einen neuen Mitarbeiter ersetzt. Solche Faktoren wurden bei bisherigen Modellen nicht berücksichtigt. Prettner und sein Team wollten es genauer machen und haben viel mehr Faktoren in ihre Berechnungen miteinbezogen. Bei Demenzerkrankungen beispielsweise den Kostenfaktor der Angehörigenpflege. Die Ergebnisse aus 152 Ländern: Demenzerkrankungen werden die Weltwirtschaft von 2020 bis 2050 14.513 Milliarden internationale Dollar kosten, was 0,421 Prozent des jährlichen globalen BIP entspricht. Japan erleidet mit 1,463 Prozent den größten jährlichen BIP-Verlust, gefolgt von China und den USA. Österreich liegt bei 0,62 Prozent des BIPs. Prettner: „Was wir auch sehen: Schon geringe Investitionen in Bezug auf die Prävention wirken sich positiv auf die Reduktion von Alzheimer und ihre volkswirtschaftlichen Kosten aus.“
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