Wie die Lebenszeit deutlich länger werden könnte

Werden gealterte Zellen entfernt, leben Mäuse deutlich länger
Erster großer Erfolg bei Mäusen mit Entfernung alter Zellen.

Es könnte ein Quell zwar nicht ewiger, aber doch längerer Jugend werden: US-Forschern der Mayo-Klinik in Rochester ist es gelungen, die Lebenserwartung von Mäusen um 17 bis zu 35 Prozent zu verlängern. Mithilfe eines speziellen Wirkstoffes entfernten sie alte Zellen, die sich nicht mehr oder nur mehr sehr langsam teilen und in einem Ruhezustand befinden, aus dem Körper, berichten sie im Fachmagazin Nature.

Zwar tut dies auch das Immunsystem, aber dessen Leistung wird mit zunehmendem Alter schwächer. Diese Zellen im Ruhezustand können andere Zellen schädigen und chronische Entzündungen begünstigen. Mäuse mit weniger alten Zellen lebten länger, hatten weniger Entzündungen und machten auch insgesamt einen gesünderen Eindruck. Manche Alterungsprozesse – etwa der Rückgang von Muskelkraft oder Gedächtnisleistung – konnten aber nicht beeinflusst werden.

Wie eine Notbremse

"Diese sogenannte zelluläre Seneszenz (lateinisch senescere = ‚alt werden‘, ‚altern‘) ist ein wichtiger biologischer Mechanismus, der wie eine Notbremse funktioniert", sagt Biochemiker Jan von Deursen von der Mayo Clinic. "Die Teilung geschädigter Zellen wird dadurch gestoppt - das ist enorm wichtig für die Krebsvorbeugung."

Das ist die positive Seite dieser Zellen. Doch wenn sich diese im Körper anhäufen, "kann das eben Organe und Gewebe schädigen und deshalb die gesunde Lebenszeit und die Lebenserwartung insgesamt verkürzen", so van Deursen.

Ob eine Lebensverlängerung auch beim Menschen erreicht werden könnte, ist unklar. Das bei den Mäusen angewandte Verfahren zur Entfernung der Zellen kann nicht s einfach auf den Menschen übertragen werden. Substanzen, mit deren Hilfe man beim Menschen diese Zellen unschädlich machen könnte, sind aber bereits in Entwicklung.

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