WHO warnt vor zu zögerlichen Verschärfungen

Ein Team der WHO soll dem Anfang der Pandemie auf die Spur gehen
Covid-Expertin Van Kerkhove: "Je früher Maßnahmen umgesetzt werden, desto weniger müssen wahrscheinlich verhängt werden".

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt Länder mit stark steigenden Corona-Infektionszahlen davor, zu spät mit strikteren Schutzmaßnahmen einzugreifen. "Je früher Maßnahmen umgesetzt werden, desto weniger müssen wahrscheinlich verhängt werden", sagte die WHO-Covid-19-Spezialistin Maria van Kerkhove am Freitag in Genf. Sie erinnerte daran, dass die zur Zeit zirkulierende Delta-Variante des Virus deutlich ansteckender sei als frühere Varianten.

Einige Länder seien in einer sehr schwierigen Lage und müssten jetzt - zumindest vorübergehend - sehr strikte Maßnahmen verhängen, um die Infektionszahlen zu drücken, sagte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Wie immer nennt die WHO in diesem Zusammenhang keine Länder und äußert sich nicht zu dem Verhalten einzelner Regierungen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem: weitreichender Einsatz von Masken, Abstand halten, Innenräume gut lüften, Menschenansammlungen auf engem Raum vermeiden und wo möglich Arbeiten von Zuhause.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat unterdessen in der Nacht auf Samstag 45.081 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das sind über 11.000 Fälle mehr als am Samstag vor einer Woche, als 34.002 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg weiter auf 277,4 von 263,7 am Vortag. 228 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 97.617.

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