Wer dauernd auf sein Frühstück verzichtet, wird leichter übergewichtig

Wer dauernd auf sein Frühstück verzichtet, wird leichter übergewichtig
Studien untermauern die gesundheitliche Bedeutung einer Morgenmahlzeit.

Wenn die Mannschaft des Fußballclubs Red Bull Salzburg trainiert, gehört ein gemeinsames Frühstück fix zum Trainingsplan – mit gesunden, pikanten aber auch vielen süßen Bestandteilen, wie Muffins oder Keksen. Das mag bei Spitzensportlern erstaunen, ist für Christian Putscher, Ernährungs-Coach des Teams, kein Widerspruch. „Das allgemein ideale Frühstück gibt es nicht. Wir müssen den Körper und seine Sprache verstehen. Dann findet man für jeden Ernährungstyp und seine Anforderungen die individuell passende Auswahl.“

Egal ob Berufssportler oder Büromensch: Die Wichtigkeit, morgens die über Nacht geleerten Energiespeicher wieder aufzufüllen, ist hinlänglich bekannt. Das beweisen mittlerweile Studien. Etwa die Analyse von 47 Einzelstudien im renommierten „Journal of the American Dietic Association“. Frühstückende Kinder und Jugendliche nahmen zwar insgesamt mehr Nährstoffe als Nicht-Frühstücker auf. Dennoch hatten sie seltener Übergewicht. Forscher der „Harvard School of Public Health“ wiederum beobachteten 16 Jahre lang die Frühstücksgewohnheiten von 29.000 Männern. Fazit: Ohne Morgenmahlzeit stieg das Diabetes-Typ-Risiko um 20 Prozent, da tagsüber zu viel gesnackt und damit Gewicht zugelegt wurde.

Für die Kicker von Red Bull Salzburg steht morgens vor der Trainingsbelastung schnell verfügbare Energie für Muskeln und Gehirn am Programm. Einige greifen beim Buffet gern zu Süßem. Aber nicht zu irgendwelchen Snacks. Putschers Motto: „Lustorientiert, aber raffiniert kombiniert.“

Power-Trio

Der Ernährungswissenschaftler setzt auf das „Power-Trio“ aus Getreide, Milchprodukten, Obst oder Gemüse – für Sportler sowie auch alle anderen. Zum Beispiel enthalten die Kekse und Muffins am Fußballer-Buffet Haferflocken, Buttermilch und Früchte, aber wenig Zucker. Manche greifen stattdessen zu Getreideflocken, Milchprodukten und Obst als Müsli oder Smoothie. Bei anderen verlangt der Gaumen eher nach pikanter Kraftnahrung mit Brot oder Vollkornweckerl und Käse. Kombiniert mit Tomaten oder Paprika obendrauf sammle man ebenso Pluspunkte, betont Putscher. „Es gibt wirklich unzählige Varianten, da kann man auf alle Geschmacksvorlieben eingehen.“

Doch was hält der Frühstücksexperte des „Verbands der Ernährungswissenschafter Österreich“ (VEÖ) vom mit Abstand beliebtesten, häufig jedoch negativ beleumundeten Morgengetränk Kaffee? Putscher: „Die Frage darf nicht sein, ist etwas gut oder schlecht – sondern, wie es sich für meinen Körper anfühlt. Kaffee wirkt neurotrop, das heißt, bis in Gehirn- und Nervenzellen. Und außerdem regt er die Serotoninproduktion an.“

Top 10: Bestes Frühstück in Wien

Aus dem Tafelspitz-Guide: Hier schmeckt das Frühstück in Wien am besten, hier trinken die schicksten Menschen ihren Kaffee und kein grantiger Keller verdirbt dem Gast den Morgen.

„Alles Einseitige kann keine Dauerlösung sein“, sagt Ernährungsberater Christian Putscher. Er gibt Tipps, wie man das morgendliche Energietanken abwechslungsreich gestalten kann.

Typgerecht

„Schon im Bett kann ich mir überlegen, worauf ich Gusto habe“, z. B. ein Brot mit Honig oder mit Topfenaufstrich und Gemüse.“

Timing

„Morgens rechtzeitig und nach den jeweiligen Bedürfnissen zu essen hilft, Vormittagstiefs zu verhindern.“

Kohlenhydrate

„Gute und böse Kohlenhydrate gibt’s nicht. Den Gehalt kann man selbst bestimmen, etwa Dinkelflocken mit Obst strecken.“

Selbst gemacht

„Haferflocken, Topfen und Früchte sind viel billiger als gekaufte Müslis und man kann sie wunderbar mit Saaten und Körnern ergänzen.“ Sogar die bei Kindern beliebten Knusper-Crunchys gelingen daheim: Ca. Packung Haferflocken, 2 Esslöffel Butter in einer Pfanne rösten. Mit 2 Esslöffel Honig (ev. Zimt oder Vanille dazu), vermengen und im Backrohr trocknen, bis sie knusprig sind.

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