Tiercoach: Wie der Bürohund für Tiere aus dem Schutzheim wirbt

Nicht jeder Hund mag mit ins Büro.
Am 21. Juni ist „Bring-deinen-Hund-zur-Arbeit-Tag“. Das Motto des Aktionstages - und was zu bedenken ist.

Er ist viel zitierter bester Freund des Menschen: Seelentröster, Spielgefährte, Gesundheitscoach. Und hin und wieder Bürokollege. So hat der Hund nicht nur einen alljährlichen „Welthundetag“ – am 10. Oktober –, sondern auch einen „Bring-deinen-Hund-zur-Arbeit-Tag“. Dieser fällt heuer auf den 21. Juni.

Aktionstag seit 1999

1999 rief Pet Sitters International, eine der größten überregionalen Vereinigungen von Haustier-Sittern, den Aktionstag ins Leben. Erklärtes Ziel: Nicht-Tierhalter sollen durch Besuchshunde die Verbundenheit der Kollegen mit ihren vierbeinigen Lieblingen fellnah miterleben und dadurch ermuntert werden, selbst einen Waisen aus dem Tierschutzhaus zu retten. KURIER-Tiercoach Katharina Reitl erklärt, wann Mensch und Tier profitieren.

Bürohund

„Nur wenn alle einverstanden sind, kann ein Hund am Arbeitsplatz eine Bereicherung sein“, sagt Zoodoc Reitl: „Man muss es in erster Linie aus Sicht des Vierbeiners sehen.“ Hunde sind Rudeltiere mit Bedürfnissen. Tagsüber ohne Gesellschaft daheim wird ihnen schnell langweilig, manche reagieren mit auffälligem Verhalten. Zudem müssen sie nach spätestens acht Stunden zumindest Gassi gehen.

„Wer seinen Hund zur Arbeit mitnehmen darf, stärkt die Beziehung und fördert die Gesundheit“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Schon Hin- und Rückweg können zum Spazieren, Mittagspausen zum Rundendrehen genützt werden. Die intensive Beschäftigung zu Hause ersetzt diese Bewegung freilich nicht.

„Nicht jeder Hund mag mit ins Büro“, sagt der KURIER-Tiercoach. Stundenlang still unter dem Schreibtisch zu warten, kann genauso stressen wie ständiger Lärm, Betriebsamkeit und fremde Gerüche. Regeln für eine konfliktfreie „Zusammenarbeit“ von Kollegen und Hund müssen im Vorhinein ausgehandelt werden. Allergien sind zu berücksichtigen.

Waisenhund

Weckt der brave Bürohund den Wunsch nach einem eigenen Haustier, gibt Reitl zu bedenken: „Schützlinge aus dem Tierheim können Erstbesitzer eventuell überfordern.“ Gerade Welpen brauchen viel Aufmerksamkeit, Erziehung – und Erfahrung. Ausgewachsene Waisen dagegen sind meist gesetzter und danken für ein neues Zuhause mit Treue auf Lebenszeit. Für sie kann aus der Idee des „Bring-deinen-Hund-zur-Arbeit-Tages“ tatsächlich ein Neustart werden.

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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