Wechseljahre: „Älter zu werden, ist keine Krankheit“

Wechseljahre: „Älter zu werden, ist  keine Krankheit“
Gynäkologin Denise Tiringer erklärt, wie der Lebensstil die Wechseljahre positiv beeinflussen kann.

Viele Frauen setzen sich erst mit den Wechseljahren auseinander, wenn sie Beschwerden haben, sagt die Gynäkologin Denise Tiringer (Santé femme, Institut für Frauengesundheit in Wien).

KURIER: Warum sind die Wechseljahre ein Tabuthema?
Denise Tiringer: Es gibt noch immer viele Klischees und Mythen. Die Wahrheit ist: Älter zu werden, ist keine Krankheit, sondern ein Prozess; und dieser ist abhängig von Lebensstil, Ernährung und Bewegung. Je offener man mit diesem Prozess umgeht, desto besser.

Wie viele Frauen haben überhaupt Beschwerden?
Die Wechseljahre verlaufen in verschiedenen Phasen: Zuerst fällt nur das Hormon Progesteron ab, in der nächsten Phase auch andere Hormone. Da herrscht dann Chaos im Hormonhaushalt. Man kann sagen: Ein Drittel hat gar keine Beschwerden, ein Drittel moderate und ein Drittel schwere Beschwerden.
 

Viele Frauen haben Angst vor Hormonen. Was ist noch möglich?
Zuerst sollte am Lebensstil gearbeitet werden: Eiweißreiche Ernährung, wenig Fleisch, die richtigen Fette (Omega 3-Fettsäuren), Bewegung, nicht rauchen. Bei depressiven Verstimmungen kann auch Yoga, Ayurveda oder TCM unterstützen. Dann kann man mit pflanzlichen Präparaten einiges tun. Für eine Hormonersatztherapie gibt es heute genaue Richtlinien: Sie sollten nur bei schweren Beschwerden verordnet werden. Ein Indiz dafür sind für uns etwa Hitzewallungen.

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