Grüne Kaffeebohnen gesünder als braune
Die positiven Effekte von Kaffee auf die Gesundheit sind mehrfach belegt. So zeigt etwa eine Harvard-Studie, dass drei bis fünf Tassen Kaffee täglich das Leben verlängern können. Diese Menge senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und neurologische Erkrankungen wie Parkinson und damit auch die Wahrscheinlichkeit für einen frühzeitigen Tod. Amerikanische Forscher der Brandeis University konnten jetzt zeigen, dass diese Effekte in grünen, also ungerösteten Kaffeebohnen um ein Vielfaches stärker sind.
Ursache dafür ist die sogenannte Chlorogensäure, die etwa zehn Prozent einer Kaffeebohne ausmacht. Chlorogensäure wirkt als Antioxidans und schützt im Körper vor freien Radikalen. Außerdem konnten antidiabetische sowie blutdrucksenkende Effekte nachgewiesen werden. Kaffee aus grünen Bohnen wäre laut aktueller Studie gesünder, schmeckt aber sehr bitter und ist ungenießbar.
Energieriegel
Die Forscher entwickelten eine Alternative: Sie rösten die Bohnen bei niedrigen Temperaturen und produzieren dann ein Mehl daraus. Dieses könne in Säften, Energieriegeln und zum Backen verwendet werden. Den Geschmack des Mehls beschreiben die Forscher als nussig, mild und angenehm.
Gewonnne wird das Mehl nachdem die grünen Bohnen für zehn Minuten bei 148 Grad Celsius geröstet werden. Dabei geht kaum Chlorogensäure verloren. Zum Vergleich: Bei der traditionellen Röstung werden Kaffeebohnen für zehn bis 15 Minuten auf etwas mehr als 200 Grad Celsius erhitzt.
Der Ansatz ist nicht ganz neu. Es gibt bereits Kapseln und Pulver, die Extrakte aus grünen Kaffeebohnen enthalten. Sie werden als Diätprodukte vermarktet. Der wissenschaftliche Nachweis über ihre Wirkung fehlte allerdings. Noch ist nicht klar, wann das Mehl der grünen Kaffeebohnen alltagstauglich genutzt werden kann.
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