Jeder vierte Ukrainer aufgrund des Krieges von psychischen Störungen bedroht

Jeder vierte Ukrainer aufgrund des Krieges von psychischen Störungen bedroht
Laut WHO nehmen vor allem Angstzustände, Stress bis hin zu schweren Posttraumatischen Belastungsstörungen zu.

Rund zehn Millionen Menschen und damit jeder vierte Ukrainer hat aufgrund des Krieges mit Russland ein hohes Risiko, eine psychische Störung zu entwickeln. Diese reichen von Angstzuständen, Stress bis hin zu schweren Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), sagte Jarno Habicht, WHO-Vertreter in der Ukraine bei einer Pressekonferenz. Bei PTBS folgen auf traumatisierende Ereignisse, etwa Krieg, Gewaltverbrechen oder schwere Unfälle. Betroffene erleben das Trauma in Gedanken und Träumen immer wieder, sie befinden sich in ständiger Alarmbereitschaft und erleben ein Gefühl der Hilflosigkeit und des Kontrollverlusts.

Zunahme an Fällen

Zehn Monate seit Beginn des Konflikts nehmen die Fälle von PTBS in der Ukraine zu. Die Versorgung der Betroffenen ist problematisch, da Gesundheitseinrichtungen angegriffen werden. Mindestens 700 Angriffe auf das Gesundheitssystem gab es laut WHO bisher. Die Zunahme der Angriffe auf kritische Infrastruktur seit Oktober hat die Herausforderungen zusätzlich erhöht, etwa durch Stromausfälle. Moskau bestreitet, Zivilisten in der Ukraine ins Visier genommen zu haben.

Neben psychischen Erkrankungen nehmen in der Ukraine derzeit auch Atemwegserkrankungen zu, heißt es weiter vonseiten der WHO, ebenso Autounfälle aufgrund fehlender Straßenbeleuchtung. "Das Gesundheitssystem funktionert, aber wir sehen ständig neue Herausforderungen", so Habicht.

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