Menopause: Wie die Hormone Haut und Haar beeinflussen

Menopause: Wie die Hormone Haut und Haar beeinflussen
In den Wechseljahren stellt sich der Körper um. Das zeigt sich teils in Form von Haarausfall oder Hautproblemen. Hormonelle Behandlung kann helfen, sagt Prof. DDr. Johannes Huber in seinem Gastkommentar.

Zu den zahlreichen Organen, die von den Hormonen der weiblichen Eierstöcke beeinflusst werden, gehören auch Haut und Haare, die sich in der Pubertät, in der Schwangerschaft und in der Menopause verändern können. Drei Haupthormone werden von den Ovarien während der geschlechtsreifen Zeit gebildet, die alle einen Einfluss auf das Hautbild, aber auch auf das Haarwachstum haben. Nachdem unser Äußeres Kommunikationsfunktionen erfüllt, ist es verständlich, wenn Frauen ihre unreine Haut, wie sie oft in der Pubertät auftritt, aber auch den Haarausfall einer Behandlung zuführen möchten.

Überproduktion der Androgene

Der Haarausfall kann zahlreiche Ursachen haben, weshalb zunächst eine Beurteilung durch die Dermatologie sinnvoll ist. Treten die Beschwerden aber in Zeiten hormoneller Umstellungen auf, so ist auch an eine endokrine Ursache für das Haarproblem zu denken. Eine häufige Ursache für den Haarverlust liegt in der Überproduktion männlicher Hormone, der Androgene; die sogenannten „Geheimratsecken“ sind dafür das klinische Bild. In der Pubertät beginnen die Eierstöcke mit ihrer hormonellen Aktivität, die ersten und oft überschüssigen Wirkstoffe sind dabei die männlichen Hormone, was sich mitunter in einer unreinen Haut, aber auch an einer übermäßigen Behaarung am Körper und an einem Haarverlust am Kopf zeigt. Ähnlich ist es auch, wenn Frauen in die Wechseljahre kommen. Dann bleiben, nachdem die beiden andere Hormone Progesteron und Östrogen nicht mehr hergestellt werden, noch die Androgene übrig und bewirken kosmetische Probleme. Der Medizin steht ein Präparat zur Verfügung, das Cyproteronacetat, das den Eintritt der männlichen Wirkstoffe in Haut und Haarwurzel und damit den dadurch ausgelösten Haarverlust hemmt. In seltenen Fällen wird das Testosteron weiterverwandelt in Dihydrotesterosteron, das ebenfalls ein Effluvium bewirken kann. Auch eine Schilddrüsenfunktionsstörung kann Haarprobleme bewirken, sowohl eine Überfunktion, vor allem aber eine Unterfunktion, die mit Müdigkeit und Gewichtszunahme einhergeht.

Fehlendes Östrogen

Ein weiterer Grund für Haarprobleme kann im Fehlen des Östrogens, dem Haupthormon der weiblichen Eierstöcke, liegen. Dies wird oft in der Menopause berichtet, gleichzeitig mit einem unregelmäßigen Zyklus oder dem gänzlichen Ausbleiben der Regel. Wichtig ist es zu erkunden, wie die Haare in der Schwangerschaft waren, sofern die Patientin ein Kind hat; waren damals die Haare gut und gingen sie nach der Entbindung aus, so liegt ein Verdacht auf Eierstockhormonmangel nahe, was dann auch durch eine Hormonuntersuchung bestätigt werden kann. Hat die betroffene Frau keinerlei anderen Beschwerden, so kann das mangelnde Hormon auch direkt über ihre Kopfhaut zugeführt werden.

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