Warum es zu Weihnachten weniger Geburten gibt

Ein Neugeborenes liegt in einer weißen Decke und wird von einer Person im Arm gehalten.
Dieser Tage gibt es weniger Geburten als im Jahresschnitt. In neun Monaten kommen wahrscheinlich mehr Babys zur Welt.

Was Kaiserin Sisi, den heuer verstorbenen Harald Serafin und ehemaligen Landeshauptmann Erwin Pröll eint, hat sich längst herumgesprochen: Sie wurden an einem 24. Dezember geboren (in dieser Reihenfolge: 1837, 1931 und 1946) und gehören damit – so wie Ricky Martin (1971), Lemmy Kilmister (1945) und Louis Tomlinson (1991) – einer Minderheit an. Denn an den Weihnachtsfeiertagen gibt es deutlich weniger Geburten als an den restlichen Tagen des Jahres.

Das belegen Zahlen der Statistik Austria aus dem Jahr 2024. Während am 1. Dezember vor einem Jahr 184 Kinder zur Welt kamen und am 19. Dezember sogar 244, gab es in Österreich am 24. Dezember nur 151 Geburten. Am 25. Dezember 2025 feiern 175 Kinder ihren ersten Geburtstag und am 26. Dezember 148. Damit liegen die Feiertagsgeburten deutlich unter dem Jahresschnitt von 210 pro Tag. Nach den Feiertagen, am 27. Dezember, kam es im Vorjahr dann wieder zu einem Anstieg auf 243 Geburten österreichweit.

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Geboren am 24. Dezember: Popstar Ricky Martin. 

Der Hauptgrund dafür liegt in der Verschiebung planbarer Geburten: Kaiserschnitte und Geburtseinleitungen werden oft auf reguläre Arbeitstage gelegt, um Feiertage und Wochenenden zu vermeiden. Da inzwischen jedes dritte Baby in Österreich per Kaiserschnitt geboren wird, wirkt sich dies merkbar auf die Statistik aus. Auch die eingeschränkten personellen Ressourcen in Krankenhäusern tragen dazu bei, dass planbare Eingriffe verschoben werden.

Erhöhte Fruchtbarkeit

Prominente Jubilare gibt es auch am Christtag: Justin Trudeau wird 54, Sissy Spacek 76, Annie Lennox 71 Jahre alt. Am Stefanitag feiern Kit Harington („Game of Thrones“), Jared Leto („House of Gucci“) und die österreichische Schauspielerin Julia Koschitz Geburtstag.

Ebenfalls deutlich unter dem Monatsschnitt liegen die Geburtenzahlen am 31. Dezember und 1. Jänner. Dafür scheinen dieser Tagen überdurchschnittlich viele Paare mit der Familienplanung beschäftigt zu sein: Neun Monate nach den Weihnachtsferien erreichen die Geburtenraten in vielen Ländern einen Höhepunkt (die meisten Österreicher haben derzeit am 22. September Geburtstag).

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Geboren am 25. Dezember: Schauspielerin Sissy Spacek.

US-Forscher erklärten dies in einer Studie von 2019 mit sozialen Gründen: „Wir beobachten, dass Weihnachten und das islamische Zuckerfest durch Stimmungen gekennzeichnet sind, die mit einer erhöhten Fruchtbarkeit korrelieren. Vielleicht sind die Menschen geneigter, ihre Familien an Feiertagen zu vergrößern, wenn sich die Aufmerksamkeit auf Liebe und Schenken richtet.“

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