Vitamin D: Was stimmt wirklich? 6 Mythen im Check
Viele Menschen greifen im Winter zu Vitamin-D-Präparaten. Es stärkt die Knochen und unterstützt Stoffwechselprozesse, Muskeln und das Immunsystem. Doch rund um das Sonnenvitamin kursieren zahlreiche Mythen. Der KURIER hat mit Apothekerin Astrid Janovsky gesprochen, was Vitamin D wirklich kann und was nicht.
Vitamin D-Mythen im Faktencheck
Die Apothekerin Janovsky klärt für den KURIER auf, welche Behauptungen zu Vitamin D stimmen und welche nicht.
Mythos 1: Vitamin D reicht allein zur Prophylaxe von Osteoporose.
Falsch: Wenn man zu wenig Kalzium aufnimmt, reicht der beste Vitamin D-Spiegel nicht.
Mythos 2: Vitamin D wirkt nur, wenn es in Kombination mit Vitamin K2 eingenommen wird.
Falsch: Unser Körper produziert Vitamin K2 selbst im Darm. Außerdem steckt es in einigen Lebensmittel, wie in fermentierten Sojabohnen, gereiftem Käse und Sauerkraut sowie in tierischen Produkten wie Eigelb und Butter. Generell sollten Vitamin-D-Präparate für eine bessere Resorption immer mit der Nahrung eingenommen werden.
Mythos 3: Vitamin D-Mangel tritt eher bei Veganern auf.
Richtig: Das könnte stimmen, weil Nahrungsquellen für Vitamin D vorrangig tierischen Ursprungs sind.
Mythos 4: Wer Vitamin D nimmt, bekommt keine Knochenbrüche.
Falsch: Unsere Knochen sind sehr unterschiedlich in der "Bauqualität". Eine grundsätzlich schlechte Grundsubstanz ist nicht durch Vitamin D zu kitten.
Mythos 5: Es ist egal, ob ich meine Wochendosis an einem Tag nehme oder auf 7 Tage aufteile.
Richtig: Es macht keinen Unterschied, ob ich täglich 1000 Einheiten schlucke, oder immer sonntags 7.000 Einheiten. Durch die Speicherfähigkeit im Fettgewebe kann der Körper ein Depot anlegen und auf seine eigenen Reserven zugreifen. Wer zur vergesslichen Fraktion gehört, kann sich einen Eintrag im Kalender einmal pro Woche machen und ist trotzdem gut versorgt.
Mythos 6: Jeder kann Vitamin D brauchen.
Halbrichtig: Der Mangel ist in unseren Breiten weit verbreitet und gerade im Winter ein Thema. Dennoch ist es sinnvoll, den Wert in der Apotheke oder beim Arzt checken zu lassen. In manchen Foren werden sehr hohe Tagesdosen von Vitamin D empfohlen. Das ist grundsätzlich zwar möglich und wird in bestimmten Fällen auch (kurzzeitig) therapeutisch empfohlen, sollte aber immer in Abstimmung mit Arzt oder Ärztin erfolgen.
Über die Ernährung werden im Durchschnitt nur rund 100 IE Vitamin D pro Tag aufgenommen.
Besonders reich an Vitamin D sind
- fettreiche Fische (Lachs, Hering, Makrele),
- Shiitake-Pilze,
- Eier und
- Avocados.
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