Schädel-Hirn-Trauma: Wann Tennis zur Gefahr für den Kopf wird

Tennis ist in Österreich eine sehr populäre Sportart.
Tennis gehört zu den beliebtesten Sportarten in Österreich. Der Körper wird dabei vielseitig trainiert – gepriesen wird der Sport unter anderem auch deshalb, weil das Verletzungsrisiko im Vergleich zum hierzulande ebenfalls populären Fußball oder Skifahren gering ist.
Doch was passiert eigentlich, wenn ein Tennis-Ball den Kopf mit voller Wucht trifft? Das haben sich Forschende der Southern Methodist University, eine private US-Hochschule in Dallas, angesehen.
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Detaillierte Berechnungsstudie enthüllt Auswirkungen
Mithilfe von Computermodellen ermittelte die Forschungsgruppe, was mit dem Kopf eines Mannes passiert, wenn er von einem Tennisball mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, an verschiedenen Stellen und aus diversen Winkeln getroffen wird.
Es zeigte sich:
Leichte traumatische Hirnverletzungen oder Gehirnerschütterungen sind selten, können aber auftreten, wenn die Geschwindigkeit des Tennisballes mehr als 40 Meter pro Sekunde beträgt. Zum Vergleich: Das ist schneller, als ein Gepard laufen kann.
Ein Ball, der seitlich am Kopf auftrifft, führt am ehesten zu einer Kopfverletzung – verglichen mit einem Treffer an der Stirn oder am Oberkopf.
Kopfverletzungen traten auch häufiger auf, wenn der Ball eine Person in einem 90-Grad-Winkel traf – im Vergleich zu einem 30- oder 60-Grad-Winkel.
Es wurde nicht festgestellt, dass die Drehung des Balles einen signifikanten Einfluss auf die Entstehung von Kopfverletzungen hat.
Gehirnerschütterungen werden als leichte Formen eines Schädel-Hirn-Traumas eingestuft, weil sie nicht lebensbedrohlich sind. Sie können jedoch wochen- oder monatelang anhaltende Probleme verursachen, etwa Kopfschmerzen, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten.
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Tennis werde weltweit von mehreren Millionen Menschen ausgeübt, heißt es vonseiten der Forschenden. Es sei daher wichtig, zu verstehen, welche Kopfverletzungen durch den Aufprall von Tennisbällen verursacht werden können. Für Frauen und Kinder seien nun weitere Untersuchungen erforderlich, obwohl anzunehmen sei, dass die Ergebnisse für beide Gruppen ähnlich ausfallen.
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