Stiftung Warentest: Mittel mit Omega-3-Fettsäuren überflüssig
Kapseln mit Omega-3-Fettsäuren sind nach Ansicht der deutschen Stiftung Warentest überflüssig. Der Nutzen für einen Schutz vor Herzkreislauferkrankungen sei nicht ausreichend belegt, heißt es in der Juniausgabe der Zeitschrift test. Das gelte sowohl für Gesunde als auch für Risikopatienten, die bereits einen Herzinfarkt hatten.
20 Nahrungsergänzungsmittel ausgewertet
Auch für andere Gebiete wie der Vorbeugung von Demenz oder altersbedingten Augenkrankheiten fanden die Gutachter keine ausreichenden Belege. Geprüft wurden 20 Nahrungsergänzungsmittel und drei Medikamente mit Fischöl, Algenöl oder Leinöl. Gutachter werteten für die Stiftung Warentest wissenschaftliche Studien und Unterlagen der Anbieter aus. Sie berücksichtigten auch Veröffentlichungen von Fachgesellschaften, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa, der europäischen Arzneimittelagentur Ema und von nationalen Behörden.
Fischölkapseln werden stark beworben, sie sollen unter anderem gut fürs Herz sein. Als Schlüsselstoffe gelten die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren. Auch pflanzliche Alternativen gibt es, etwa mit Algenöl oder Leinöl. Die Kosten der Nahrungsergänzungsmittel reichen von täglich fünf bis 90 Cent. Die Medikamente sind teilweise noch teurer.
Tatsächlich sind Omega-3-Fettsäuren aus Nahrung wertvoll. In fettem Seefisch wie Lachs, aber auch in Walnüssen, Lein- oder Rapsöl ist davon reichlich enthalten. Selbst mit pflanzlichen Ölen allein lässt sich der Bedarf demnach gut decken. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind die Menschen hierzulande hinlänglich mit pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren versorgt.
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