Radioaktive Paste soll weißen Hautkrebs heilen

Eine Hautärztin untersucht die Haut eines Mannes mit einem Vergrößerungsglas.
Die einmalige ambulante Behandlung des Tumors war bei allen 22 Testpersonen erfolgreich. Nun folgen weitere Studien.

Sonnenstrahlen schädigen die Haut. Nun haben Rostocker Wissenschafter eine Methode entwickelt, um weißen Hautkrebs zu behandeln. Im Rahmen der deutschlandweit einmaligen Studie seien 22 Patienten behandelt worden, teilte die Universitätsmedizin Rostock (UMR) mit. "Alle teilnehmenden Patienten zeigten ein Ansprechen, und die meisten waren langfristig geheilt", wird der Dermatologe Steffen Emmert zitiert.

Neues Verfahren

Ralf Gutzmer, Vorsitzender der deutschen Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie, sagte, es handle sich um ein neues Verfahren, das weiter evaluiert werden müsse. Weißer Hautkrebs ist ein Oberbegriff für bestimmte Hauttumore, die sich vom schwarzen Hautkrebs, dem Melanom, unterscheiden. Sonne beziehungsweise UV-Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor. Die Untersuchung ist noch nicht in einem von Experten begutachteten Fachmagazin veröffentlicht.

Paste mit Spezialgerät aufgetragen

Im Rahmen der Behandlung wird eine gräuliche, unscheinbar wirkende Paste mit einem speziellen Gerät aufgetragen. Umliegendes Gewebe wird den Angaben zufolge mit einer Folie abgeklebt, um es vor radioaktiver Strahlung zu schützen. Die lokale Bestrahlung töte die Tumorzellen. Demnach genügt eine einmalige ambulante Behandlung, bei der die Paste ein bis zwei Stunden einwirkt. In den folgenden Wochen komme es zu Entzündungen, Juckreiz und Brennen. Mit dem Abklingen normalisiere sich das Hautbild und der Hautkrebs sei weg. Die Behandlung sei allerdings nur erfolgreich, wenn der Krebs frühzeitig erkannt werde und noch nicht zu tief eingedrungen sei.

Effektivität noch zu prüfen

Auf der Basis von Studiendaten bleibe abzuwarten, welchen Platz die neue Technik unter Berücksichtigung von Aufwand, Kosten, Nebenwirkungen und Effektivität findet neben den etablierten Verfahren wie etwa Operation und Strahlentherapie, sagte Gutzmer. Nach Angaben der UMR soll die Studie auf dem Deutschen Hautkrebskongress im September präsentiert werden. Man suche nach weiteren 25 Patienten im Rahmen einer weltweiten Studie.

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