Wie eine Pollenallergie am besten behandelt wird

Niesen, rinnende Nase und juckende sowie geschwollene Augen – das sind klassische Symptome, mit denen sich eine Pollenallergie äußert. In der Behandlung gilt das sogenannte Drei-Säulen-Modell als der Goldstandard.
1) Allergenvermeidung
Zugegeben: Es ist schwierig, den Kontakt mit Pollen vollständig zu vermeiden. Denn über Kleidung und Haare gelangen sie auch in abgeschlossene Wohnräume. Immerhin ist es aber möglich, diesen zu reduzieren. Im Fachjargon spricht man von Allergenkarenz. Voraussetzung dafür ist logischerweise, dass die Allergieauslöser bekannt sind. Je nach deren Flugzeit sollte man Aufenthalte im Freien auf ein Minimum begrenzen.
So können etwa Pollenfilter an Fenstern das Eindringen in Wohnräume verhindern. Ebenso können Luftfilter unterstützend wirken. Apothekerin Susanne Ergott-Badawi rät auch zum abendlichen Duschen und Haarewaschen. Zudem sollten getragene Kleider nicht im Schlafraum abgelegt werden. Wäsche im Freien zu trocknen sollte ebenso vermieden werden, da Pollen gut auf feuchtem Stoff haften.
2) Medikamente
Gegen die Symptome einer Allergie werden häufig Medikamente verordnet, sie sollen entzündungshemmend und abschwellend wirken. Manche wirken an Ort und Stelle, etwa Nasen- und Augensprays. Mit Antihistaminika wird beim maßgeblich an einer allergischen Reaktion beteiligten Botenstoff Histamin angesetzt. Kortison, meist in Form von Salben oder Spray, kommt bei mittleren und schweren Symptomen zum Einsatz. Cromone wirken wiederum gezielt auf die Mastzellen, die bei allergischen Reaktionen stark beteiligt sind.
3) Spezifische Immuntherapie
„Dabei wird versucht, den Körper langsam an das Allergen zu gewöhnen, damit er nicht überreagiert“, erklärt Immunologe Wilfried Ellmeier das System. Bei dieser auch Hyposensibilisierung genannten Methode werden dem Körper niedrige Dosen des betreffenden Allergens über einen längeren Zeitraum hinweg zugeführt, quasi eine Art Lernprozess, um eine andere Reaktion einzuüben. Mittel- bis langfristig sollen so die Allergiesymptome reduziert werden. Die Therapie kann in Form einer Spritzenkur oder als Tablette, die unter die Zunge gelegt wird, erfolgen.
Kommentare