Neue Studie: Antibabypille könnte Risiko für Eierstockkrebs reduzieren

Es ist eine der heimtückischsten Krebsarten für Frauen: Eierstockkrebs macht lange keine Beschwerden und wird bei rund 70 Prozent der Fälle erst in einem späteren Stadium diagnostiziert, was die Heilungschancen negativ beeinflusst. Eine neue Studie könnte nun eine neue Chance zur Früherkennung offenbaren.
Australische Forscher fanden nämlich in einer neuen Studie heraus, dass die Antibabypille dazu beitragen könnte, das Risiko von Eierstockkrebs zu verringern, heißt es von der University of South Australia. Im Vorfeld des Weltkrebstages am 4. Februar könnten die Ergebnisse die Früherkennung von Eierstockkrebs unterstützen, betonen die Autoren in einer Aussendung.
Weniger Eisprünge reduzieren Krebs-Risiko
Offenbar ist ein Zusammenspiel der Reduktion von Eisprüngen, gepaart mit Lifestylekriterien der Grund. Die Leiterin des Forschungsprojekt Elina Hyppönen, fasst die Ergebnisse so zusammen: „Es ist möglich, dass wir das Risiko für Eierstockkrebs senken können, indem wir mit der Antibabypille die Eisprünge reduzieren oder schädliches Übergewicht abbauen. Es sind jedoch weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die besten Präventionsansätze zu ermitteln und herauszufinden, wie wir die Frauen mit dem höchsten Risiko identifizieren können.“
Künstliche Intelligenz half bei Auswertung
Eigentlich wollten die Forschenden anhand einer Fülle an Gesundheitsdaten von 221.000 Frauen im Alter zwischen 37 und 73 Jahren aus der nationalen britischen Datenbank "UK Biobank", um Risikofaktoren für Eierstockkrebs identifizieren. Sie nützten dafür Daten, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz gescreent wurden.
Dabei fanden sie heraus, dass die Antibabypille das Risiko für Eierstockkrebs bei Frauen, die die Pille jemals eingenommen haben, um 26 % und bei Frauen, die die Pille nach dem 45. Lebensjahr eingenommen haben, um 43 % verringert.
Biomarker wurden identifiziert
In der Studie wurden auch einige Biomarker identifiziert, die mit dem Eierstockkrebsrisiko in Verbindung stehen, darunter mehrere Merkmale der roten Blutkörperchen und bestimmte Leberenzyme im Blut, wobei ein geringeres Körpergewicht und eine kürzere Statur mit einem niedrigeren Risiko für Eierstockkrebs einhergehen. „In dieser Studie haben wir festgestellt, dass Frauen, die die Pille eingenommen haben, ein geringeres Risiko für Eierstockkrebs haben. Und diejenigen, die die Pille zuletzt mit Mitte 40 eingenommen hatten, hatten ein noch geringeres Risiko, betont Mitautorin Amanda Lumsden.
Sie untermauert die wichtigen Erkenntnisse der Studie mit Zahlen aus der Praxis. „Die späte Erkennung trägt zu einer Überlebensrate von weniger als 30 % über einen Zeitraum von fünf Jahren bei, im Vergleich zu über 90 % bei Eierstockkrebs, der früh erkannt wird. Deshalb ist es so wichtig, Risikofaktoren zu ermitteln.
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