Küchenbrett-Studie: Beim Schneiden lösen sich Millionen Mikropartikel

Die Avocado ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lorbeergewächse.
Schneidebretter sind in der Küche ein essentielles Utensil. Neben Bakterien können sich auch kleinste Partikel ins Essen absondern.

Mehrere zehn Millionen Mikropartikel können sich im Laufe eines Jahres beim Zerkleinern von Karotten, Kartoffeln und Co. von Holz- und Kunststoffschneidebrettern lösen. Und im Essen landen. Das berichten die Autorinnen und Autoren einer neuen Studie, die im Fachblatt Environmental Science & Technology veröffentlicht wurde.

Die meisten Küchenbretter sind aus Kunststoff, Bambus oder Holz gefertigt. Im Laufe der Zeit bilden sich auf den Küchenutensilien Rillen und Schnittspuren vom Zerkleinern, Schneiden und Hacken von Lebensmitteln.

Kürzlich konnten Forschende offenlegen, dass einige Kunststoffbretter, darunter solche aus Polypropylen und Polyethylen, mikroskopisch kleine Flankerl absondern, wenn auf ihnen mit Messern etwas geschnibbelt wird. Untersucht wurde allerdings nicht, wie viele dieser Mikroplastikteilchen bei realistischen Zubereitungsszenarien entstehen könnten.

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Ganz genau hingeschaut

Forschende der American Chemical Society haben nun die Mikropartikel genauer untersucht, die beim Schneiden von Gemüse auf Kunststoff- und Holzbrettern freigesetzt werden. Und sie haben sich angesehen, wie giftig die winzigen Teilchen sind.

Sie sammelten und vermaßen die mikroskopisch kleinen Partikel. In ihren Tests wurden die Bretter unterschiedlich intensiv benutzt. Man verglich unterschiedliche Materialien und den Einfluss diverser Lebemitteltexturen.

Aus den ermittelten Daten errechnete das Team, dass bei der Zubereitung von Lebensmitteln jährlich 14 bis 71 Millionen Polyethylen-Mikroplastikteilchen und 79 Millionen Polypropylen-Mikroplastikteilchen entstehen können. Je nach Schneidegewohnheiten, Brettmaterial, eingesetzter Kraft, Feinheitsgrad des Gehackten und Nutzungshäufigkeit können diese Zahlen variieren.

Holz versus Kunststoff

Schätzungen wurden für Holzbretter nicht ermittelt, obwohl die Forschenden berichteten, dass solche Gegenstände in verschiedenen Tests vier- bis 22-mal mehr Mikropartikel absonderten als die Pendants aus Kunststoff.

Aber: Obwohl sich enorm viele Mikropartikel bildeten, stellten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter auch fest, dass Polyethylen-Mikroplastik und Holz-Mikropartikel sich nicht toxisch auf Mäusezellen auswirken. Auch für den Menschen dürfte sich – nach derzeitigem Wissensstand – die Gefahr beim Verzehr in Grenzen halten.

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