Jeder zehnten Frau fällt das Bonding mit ihrem Baby schwer

Newborn baby first days of life in delivery room.
Bei Müttern führt das häufig Schuldgefühlen und Ängsten, wie eine britische Umfrage zeigt.

Eine von zehn Frauen hat Schwierigkeiten, eine Bindung zu ihrem Baby aufzubauen – das zeigt eine britische Umfrage der Parent-Infant Foundation unter 1.000 Müttern. Die Mehrheit gab an, dass sie vom Gesundheitspersonal keine Unterstützung erhielten, berichtet der Guardian.

Drei von vier Frauen wurde zwar von Ärzten und Krankenpflegepersonal empfohlen, bei der emotionalen Bindung Hilfe in Anspruch zu nehmen. Informationen oder Ratschläge haben sie aber nicht erhalten. Gesundheitspersonal stehe laut der Parent-Infant Foundation oft unter Zeitdruck, dennoch müsse die Überprüfung des emotionalen und körperlichen Wohlbefindens zentral sein.

Kein Thema in der Vorsorge

71 Prozent der Befragten hätten sich während der Schwangerschaft mehr Unterstützung gewünscht, um eine Bindung zu ihrem Baby aufzubauen. Knapp zwei Drittel der Frauen gaben an, dass niemand mit ihnen über Bindung während der Schwangerschaftsvorsorge gesprochen habe.

Die befragten Frauen gaben an, dass der gesellschaftliche Druck, die Schwangerschaft zu genießen, und die Annahme, dass eine Bindung zum Baby automatisch entstehe, habe bei ihnen Schuldgefühle und Angst ausgelöst hat, wenn dies nicht der Fall war. Der Anspruch als Eltern perfekt zu sein, führe auch dazu, dass viele Frauen sich scheuen, Hilfe zu suchen.

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Mögliche Faktoren, die dazu beitragen, dass es manchen Frauen schwerer fällt als anderen, eine Bindung aufzubauen, sind etwa die körperliche und psychische Gesundheit der Mutter sowie vergangene Traumata, etwa der Verlust eines Kindes.

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