Italien: "Ausgangssperre" zu Weihnachten, Impfung ab Jänner

Italien: "Ausgangssperre" zu Weihnachten, Impfung ab Jänner
Italien arbeitet an groß angelegtem Impfplan, in Rom soll es zu Weihnachten eine "Ausgangssperre" geben.

Die italienische Regierung denkt im Kampf gegen die Corona-Pandemie an eine "Ausgangsperre" für die Italiener zu Weihnachten und Silvester. Um die Reisefreiheit einzuschränken, sei eine Verordnung in Planung, laut der die Bevölkerung an den beiden Weihnachtstagen sowie zu Silvester nicht ihre Wohngemeinde verlassen dürfen soll, berichteten italienische Medien, die sich auf Regierungskreise bezogen.

Darf in Lokale

Restaurantbesuche sind zugelassen. Lokale dürfen zu Silvester jedoch lediglich bis 18.00 Uhr offen halten. Reisen zu Ferienwohnungen sind verboten. Die Regierung von Premier Giuseppe Conte hält an ihren Plänen zu einem Skiverbot über die Weihnachtsfeiertage fest. Verboten sind auch Kreuzfahrten.

Die Regierung will eine abendliche Ausgangssperre zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr über die Weihnachtsfeiertage aufrechterhalten. Die Anti-Covid-Vorlagen für die Weihnachtszeit sollen am Freitag in Kraft treten und bis zum 10. Jänner gelten.

Impfungen ab Ende Jänner

Zudem wird an einem groß angelegtem Impfplan für das ganze Land geplant.

Ab Ende Jänner Millionen von Italienern gegen das Coronavirus geimpft werden sollen. 202 Millionen Impfdosen will die Regierung im ersten Quartal 2021 zur Verfügung stellen, teilte der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza mit.

Lombardei startet

Allein in der Lombardei, der am stärksten von der Corona-Epidemie betroffenen Region Italiens, sollen in einer ersten Phase 260.000 Personen geimpft werden, teilte der lombardische Gesundheitsassessor Giulio Gallera mit. Noch unklar ist, wann der US-Pharmakonzern Pfizer mit der Lieferung der Vakzine beginnen wird.

Das Aostatal, eine der "roten" Regionen mit Teil-Lockdown, nimmt sich an Südtirol ein Beispiel und startet mit einem Massenscreening der Bevölkerung, um Infektionsherde zu lokalisieren. Die Regierung plant die Entsendung von 60.000 Schnelltests. Die Screening-Kampagne erfolgt auf freiwilliger Basis.

Davon können alle Bürger im Alter von über fünf Jahren profitieren, die sich nicht in Quarantäne befinden. Erwartet wird, dass sich 70 Prozent der Bevölkerung in der autonomen Region - circa 84.000 Personen - am Massenscreening beteiligen, das an drei Tagen stattfinden wird.

Die italienische Regierung wird voraussichtlich am Mittwochabend eine Verordnung mit Anti-Covid-Vorlagen für die Weihnachtsfeiertage verabschieden. Diese sollen ein Skiverbot bis zum 10. Jänner enthalten. In Italien ist die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen und der Todesopfer am Dienstag erneut weiter angestiegen. 785 an oder mit Covid-19 Verstorbene wurden gemeldet, am Vortag waren es 672, teilte das Gesundheitsministerium mit.

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