Immuntherapie gegen Lungenkrebs schaffte es nicht durch die Studie

Labor zur Herstellung von Krebsmedikamenten
Das gescheiterte Mittel war einer der größten Pharma-Hoffnungsträger von Merck.

Merck hat einen herben Rückschlag mit einem seiner wichtigsten Hoffnungsträger im Pharmageschäft erlitten. Mit dem Krebsmittel bintrafusp alfa brach der Konzern eine klinische Studie zur Behandlung von Lungenkrebs ab. Basis dafür sei die Empfehlung eines unabhängigen Datenüberwachungskomitees, teilte das deutsche Pharma- und Spezialchemieunternehmen am Mittwoch mit.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Mittel das geplante Studienziel erreiche, sei nahezu null. Es gebe aber keine Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Bintrafusp befindet sich derzeit in der klinischen Entwicklung zum Einsatz bei mehreren schwierig zu behandelnden Krebsarten und ist weltweit noch in keiner Indikation zugelassen.

Die Krebsimmuntherapie gehört zu den am stärksten beobachteten Projekten in der Pharma-Pipeline von Merck. Für das Mittel hatten die Deutschen Anfang 2019 eine milliardenschwere Partnerschaft mit dem britischen Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline vereinbart. Durch diese hatte Merck die Aussicht auf mögliche Zahlungen von insgesamt bis zu 3,7 Milliarden Euro von Glaxo. Es sei nun aber unwahrscheinlich geworden, dass Merck Meilensteinzahlungen aus dem Lungenkrebs-Programm mit dem Mittel erhalte. Insgesamt sollte der Rückschlag aber keine Auswirkungen auf die Kooperation haben.

In der Studie war bintrafusp alfa als Erstbehandlung von Patienten mit einer bestimmten Form von fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs getestet worden. Andere Studien mit dem Mittel, das unter anderem noch zum Einsatz bei Gebärmutterhalskrebs und Gallenwegskrebs getestet wird, seien von dem Rückschlag nicht betroffen.

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