Vorgelebtes Schönheitsideal: Mehr Anrufe bei Hotline für Essstörungen
Die Hotline für Essstörungen der Wiener Gesundheitsförderung (WiG) verzeichnete im vergangenen Jahr eine Zunahme bei Anrufen von 10- bis 20-jährigen. Sie können bei der Hotline kostenlos und anonym um Rat fragen und erhalten professionelle Beratung.
Ursula Knell, fachliche Leiterin der Hotline für Essstörungen, sieht einen Zusammenhang zwischen der Zunahme der Anrufe und verschiedenen Faktoren, etwa soziale Netzwerke. "Perfektes Aussehen, makellose Körper – das vorgelebte Schönheitsideal auf Social Media setzt junge Menschen stark unter Druck und das kann zu einem Risikofaktor für Essstörungen werden. Dieser stetige Vergleich mit anderen kann sich negativ auf die Psyche und den Selbstwert auswirken und destabilisierend sein", sagt Knell anlässlich des Welttags der Essstörungen am 2. Juni.
Essstörungen sind keine Ernährungsprobleme, sondern ernstzunehmende psychische Erkrankungen. Meist seien sie Ausdruck dafür, dass Erkrankte auf der seelischen Ebene bewusst oder unbewusst etwas nicht bewältigen können, heißt es in einer Aussendung der WiG.
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Oft versteckt
In den Beratungen falle auf, dass nicht nur eindeutige Symptome beschrieben werden, sondern sich beginnende Essstörungen oft hinter übermäßigem Sport und/oder zwanghaft gesunder Ernährung verstecken. Betroffen sein können Menschen jedes Alters, je schneller sich Betroffene Hilfe suchen, desto größer ist die Chance auf Heilung.
Die Hotline für Essstörungen ist telefonisch von Montag bis Donnerstag 12 bis 17 Uhr unter 0800 20 11 20 oder per E-Mail unter hilfe@essstoerungshotline.at erreichbar.
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