Handcreme-Test: Alle pflegen gut – doch einige belasten die Umwelt

Eine Frau cremt sich die Hände ein.
Der Verein für Konsumentenschutz (VKI) untersuchte 13 Produkte – 3 enthielten umweltkritische Stoffe wie Mineralöl.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die Stiftung Warentest haben gemeinsam Handcremes für trockene Haut getestet. 

Das Fazit: Alle getesteten Produkte bieten eine "gute" Pflege und versorgen die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit. Doch drei der 13 getesteten Cremes enthalten umweltkritische – biologisch schwer abbaubare – Inhaltsstoffe, die für die Rezeptur nicht zwingend notwendig wären. Die Tester vergaben insgesamt neunmal die Note "gut", während vier Produkte eine "durchschnittliche" Bewertung erhielten. 

Alle untersuchten Handcremes versorgen trockene Haut, wie bereits erwähnt, zuverlässig mit Feuchtigkeit, ziehen zudem schnell ein und hinterlassen ein angenehmes Hautgefühl. Besonders überzeugte die Testsiegerin, eine Eigenmarke, die neben ihrer guten Pflegewirkung auch mit ihrem Preis punktet: Mit nur 95 Cent pro 100 ml zählt sie zu den preiswertesten Produkten im Test.

Die drei Produkte mit umweltkritischen Substanzen

Abzüge erhielten hingegen die Produkte von Handsan (5% Urea Intensiv-Handcreme), La Roche-Posay (Lipikar Xerand Reparierende Handcreme) und Nivea (Hand Creme Intensive Pflege) – allerdings aus einem anderen Grund. "Diese Cremes enthalten unnötigerweise umweltkritische Substanzen und wurden deshalb in diesem Kriterium als 'weniger zufriedenstellend' bewertet", erläutert VKI-Projektleiterin Birgit Schiller. 

Laut Inhaltsstoffliste enthalten sie Dimethicone (Polydimethylsiloxan), eine Form von Silikonöl, die für eine geschmeidige Textur sorgt, das Verteilen erleichtert und einen schützenden Film auf der Haut bildet. Doch diese Stoffe haben einen entscheidenden Nachteil: Sie sind biologisch schwer abbaubar. "Beim Händewaschen gelangen sie ins Abwasser und reichern sich in der Umwelt an – mit noch unbekannten Folgen für Mensch, Tier und Natur", warnt die Expertin. Dass es auch ohne diese bedenklichen Inhaltsstoffe geht, beweisen zahlreiche andere Produkte im Test.

Zusätzlich enthält die Handcreme von La Roche-Posay Mineralöl (Paraffinum Liquidum). Paraffinöle haben wasserabweisende Eigenschaften und reduzieren die Hautaustrocknung, gelten jedoch ebenfalls als schwer abbaubar. Zudem enthält dieses Produkt den Komplexbildner Disodium Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA). Solche Stoffe binden Metallionen und stabilisieren das Gleichgewicht zwischen Fetten und Wasser in Kosmetika. Allerdings lassen sie sich in Kläranlagen nur schwer herausfiltern und können die Trinkwasserqualität beeinträchtigen.

Detaillierte Testergebnisse sind ab dem 27. Februar 2025 in der März-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT sowie online unter www.vki.at/handcremen-2025 verfügbar.

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