Gürtelrose: Herbert Prohaska erzählt von seiner Erkrankung

Herbert Prohaska
Jeder dritte Österreicher ist im Laufe seines Lebens von Gürtelrose betroffen. In einem Video-Interview mit Martina Rupp erzählt Herbert Prohaska von seinen beiden Erkrankungen.

Von Gürtelrose gehört haben die meisten Österreicher schon einmal. Wie folgenschwer die Erkrankung sein kann, wird aber weithin unterschätzt. Dabei ist jeder Dritte im Laufe des Lebens von Gürtelrose betroffen – mit oft großen Schmerzen und teilweise schweren Komplikationen. Auch gesunde, sportliche Menschen wie Herbert Prohaska können unerwartet daran erkranken und oft lange unter den Schmerzen leiden. Denn der Hauptrisikofaktor ist das Alter.

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Der ehemalige Rekordfußballer und "Kommentator der Nation“ spricht nun erstmals in einem Videointerview mit Martina Rupp über seine beiden Gürtelrose-Erkrankungen. Prohaska hatte die Nervenentzündung, die unterschiedlich verlaufen kann, zum ersten Mal als aktiver Fußballer während seiner Zeit in Italien 1981: Damals verlief die Krankheit aber unkompliziert und "praktisch ohne Schmerzen", erzählt Prohaska.

"Hoffe, dass Männer auf mich horchen"

Der zweite Ausbruch zeigte aber ganz andere Folgen. "Es hat vor allem beim Liegen total weh getan", schildert Prohaska im Video, "und ich wusste nicht, dass Gürtelrose zwei so verschiedene Verläufe haben kann. Das erste Mal war es viel harmloser und praktisch ohne Schmerz. Das zweite Mal war der Ausschlag groß – und auch der Schmerz."

Hier ist der Link zum Video

Als Vorbild für viele Menschen in Österreich appelliert er besonders an die männliche Bevölkerung: "Die Männer horchen nicht auf alle Botschaften, aber ich hoffe, dass sie auf meine horchen: Man sollte zumindest einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, der/die sich auskennt. Denn es gibt Möglichkeiten sich zu schützen. Und wenn man Bescheid weiß, erspart man sich un ter Umständen große Schmerzen."

Jährlich 30.000 Erkrankungen in Österreich

In Österreich erkranken jährlich ca. 30.000 bis 40.000 Menschen an Gürtelrose. Sie wird vom Varizella Zoster Virus ausgelöst, das bei der Erstinfektion Varizellen verursacht – auch bekannt als Windpocken, Feuchtblattern oder Schafblattern. Nach Abklingen verbleibt das Virus lebenslang in den Nervenwurzeln und kann später als Gürtelrose wieder auftreten – der größte Risikofaktor ist das Alter.

Fast alle Erwachsenen ab 50 Jahren (>99%) tragen das Varizella Zoster Virus in sich. Gürtelrose kann mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen. Die häufigste Komplikation ist ein Nervenschmerz in der vormals betroffenen Hautregion – auch Post-Zoster-Neuralgie (PZN), Postherpetische Neuralgie oder Postzosterschmerz genannt. Diese Schmerzen treten immerhin bei bis zu 30 Prozent der Patienten und Patientinnen auf und gilt als eines der stärksten Schmerzerlebnisse in der Humanmedizin.

Schutz vor Gürtelrose möglich

Deshalb raten Expertinnen und Experten, sich zu informieren und mit der Hausärztin bzw. mit dem Hausarzt über Vorbeugung zu sprechen. Die Impfung gegen Gürtelrose wird im österreichischen Impfplan für alle Erwachsenen ab 50 Jahren und für Personen mit besonders hohem Risiko für Gürtelrose bereits ab 18 Jahren empfohlen. Zusätzliche Informationen unter www.guertelrose-info.at.

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