Fluglärm kann Risiko chronischer Krankheiten erhöhen
Der Lärm von Flugzeugen und Hubschraubern ist nicht nur unangenehm, er kann auch krankmachen, wie eine aktuelle US-Studie zeigt. Forschende der Boston University School of Public Health und der Oregon State University fanden heraus, dass Fluglärm das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, darunter Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Bluthochdruck.
Zudem hatten Menschen, die Fluglärmpegeln von 45 Dezibel (dB) oder mehr ausgesetzt waren, mit größerer Wahrscheinlichkeit einen höheren Body-Mass-Index (BMI). Die höchsten BMI-Werte standen in Zusammenhang mit einem Fluglärmpegel von 55 dB oder mehr. Dieser Zusammenhang wurde vor allem bei Frauen gefunden.
Ein erhöhter BMI ist ein Indikator für allgemeines Übergewicht, das zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen führen kann. "Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Fluglärm Stressreaktionen verstärken und den Schlaf stören kann, es gibt jedoch gemischte Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Body-Mass-Index", wird Studienleiter Matthew Bozigar in einer Aussendung zitiert.
Untersucht wurden die Fluglärmbelastung sowie der selbstberichtete BMI und andere individuelle Merkmale von rund 75.000 Teilnehmer, die in der Umgebung von rund 90 der großen US-Flughäfen leben. Alle waren Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger aus einer Studie, die allgemein die Gesundheit von Personen dieses Berufstandes seit den 1970er- und 1980er-Jahren untersuchte.
Das Team untersuchte den Fluglärmpegel alle fünf Jahre mithilfe einer Tag-Nacht-Schätzung, die den durchschnittlichen Lärmpegel über einen Zeitraum von 24 Stunden erfasst, und setzte ihn in Bezug zu den Wohnadressen der Teilnehmenden.
Frühere Daten deuten darauf hin, dass schwarze, hispanische und einkommensschwache Bevölkerungsgruppen überproportional dem Fluglärm ausgesetzt sind. Die Teilnehmer der aktuellen Studie waren überwiegend Weiße und hatten einen mittleren sozioökonomischen Status. "Wir müssen die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltungerechtigkeiten bei der Verkehrslärmbelastung neben anderen Umweltfaktoren für schlechte Gesundheitsergebnisse untersuchen", so Bozigar. "Es gibt noch viel mehr herauszufinden, aber diese Studie ergänzt die wachsende Zahl an Veröffentlichungen um Belege dafür, dass Lärm sich negativ auf die Gesundheit auswirkt."
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