Im Alltag wird zwischen grippalen Infekten (Erkältungen) und der echten Grippe oft nicht unterschieden. Die "echte Grippe" ist eine akute Infektion des Atemtraktes, die durch Influenza-Viren (Orthomyxoviren) ausgelöst wird. Die Krankheit wird durch Tröpfchen, die von einer infizierten Person über Niesen oder Husten verbreitet werden, oder über sogenannte Schmierinfektionen wie über Nasensekret auf Händen übertragen.
Wer ist gefährdet?
Säuglinge, kleine Kinder, Schwangere, chronisch Kranke und ältere Menschen ab 60 Jahren sind für schwere Verläufe besonders gefährdet. Bei Kindern unter sechs Jahren ist eine Influenzainfektion ein häufiger Grund für eine Krankenhausaufnahme. "Die Gefährlichkeit des Influenza-Virus liegt darin, dass es den Herzmuskel angreifen und zur Herzmuskelentzündung führen kann", erklärt die Kinderärztin Ariane Biebl vom Kepler Universitätsklinikum in Linz.
Für wen gibt es eine Impfempfehlung?
Die Influenza-Impfung ist ab dem 7. Lebensmonat in Österreich empfohlen – gefährdeten Gruppen wird die Impfung ganz besonders empfohlen. Mehr als 60 Prozent aller Spitalsaufnahmen und 90 Prozent der Todesfälle betreffen alte Menschen und Kinder.
Soll man sich jetzt noch impfen lassen?
Ja, sagen Experten. "Wir empfehlen dringend, die Impfung jetzt noch nachzuholen. Der Impfstoff wirkt innerhalb weniger Tage", rät Wolfgang Schreiber, Chefarzt beim Roten Kreuz. Der dominierende Stamm des Influenza-Virus A/H3N2 ist von den Impfstoffen abgedeckt. Dieser besteht aus abgetöteten oder abgeschwächten Virusbestandteilen und ist gut verträglich. Erkrankt man trotz einer Impfung, ist der Verlauf meist milder und kürzer, die Patienten erleiden weniger Krankheitsfolgen und benötigen seltener einen Krankenhausaufenthalt. Kinderärztin Biebl: "Bei geimpften Kindern sehen wir solche schweren Verläufe nicht. Und noch ist die Grippe-Welle nicht vorbei."
Was, wenn Kinder Angst vor Spritzen haben?
In Österreich bekommen Kinder zwischen zwei und 18 Jahren den Impfstoff in Form eines Nasensprays.
Wie sieht der Krankheitsverlauf aus?
Der Zeitraum bis Symptome auftreten kann wenige Stunden bis drei Tage dauern. Anders als bei harmlosen Erkältungen, ist die echte Grippe durch einen plötzlichen Beginn des Krankheitsverlaufes, hohem Fieber (mindestens 38,5 °C), einem schweren Krankheitsgefühl sowie von Gliederschmerzen gekennzeichnet. Bei Kindern ist auch Erbrechen häufig.
Wie kann ich Symptome lindern?
Fieber ist bei Kindern kein Grund zur Sorge, wenn sie gut auf ihre Umgebung reagieren und ausreichend essen und trinken. Die Behandlung erfolgt nach Symptomen: Es werden fiebersenkende bzw. schmerzstillende Medikamente eingesetzt. Weil heißer Dampf die Schleimhäute reizt, sollte bei Husten mit Kaltinhalatoren und Kochsalzlösungen aus der Apotheke inhaliert werden. Da die Grippe den Körper stark belastet, braucht es Bettruhe, so das Rote Kreuz.
Wann muss ich zum Kinderarzt?
"Werden die Kinder jedoch apathisch, trinken und essen unzureichend, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Bei länger anhaltenden Symptomen empfehlen wir, einen Kinderarzt zu besuchen." Neben den Symptomen gibt nur ein Abstrich tatsächlich Gewissheit, ob es sich um die echte Grippe handelt.
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