Erfolgreich: Corona-Entwicklung durch Abwasser vorhersagen
Durch Analysen des Abwassers können Wissenschafter die Entwicklung von Corona-Infektionen einige Tage im Voraus bestimmen. Dies ist die bisherige Erkenntnis eines Pilotprojektes im von der Pandemie besonders stark betroffenen Landkreis Berchtesgadener Land.
"Wir liegen mit unseren Ergebnissen vier bis fünf Tage vor den offiziellen Zahlen", sagte Jörg Drewes von der Technischen Universität (TU) in München.
Seit etwa drei Wochen nehmen die TU-Forscher unterstützt vom Sanitätsdienst der Bundeswehr Proben in den Klärwerken der Kommunen in dem oberbayerischen Kreis, der bei der Corona-Welle in diesem Herbst früh zu einem bundesweiten Hotspot wurde.
Grundsätzlich sei es so möglich, ein Frühwarnsystem aufzubauen, erklärte Drewes. "Wir können sehen, wenn drei oder vier Leute infiziert sind."
Hintergrund des Projektes ist es, dass sich zahlreiche Infizierte nicht testen lassen, weil sie keine Symptome haben. Daher sind diese Betroffenen den Gesundheitsämtern oft unbekannt und tauchen dann auch in keinen offiziellen Statistiken auf. Da sich das Coronavirus in den Fäkalien nachweisen lässt, arbeiten Forscher seit mehreren Monaten daran, ein Analysesystem für Abwasser zu entwickeln.
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