Covid-Erkrankung kann Diabetes-Risiko verdreifachen

Symbolbild
Für Frauen ist das Risiko nach schwerer Infektion erhöht, bei Männern schon nach einem leichten Verlauf, wie eine kanadische Studie zeigt.

Laut einer kanadischen Studie kann Covid-19 das Risiko, innerhalb eines Jahres nach der Infektion an Typ-2-Diabetes zu erkranken, mehr als verdreifachen. Während dies für Frauen nur nach einer schweren Erkrankung gilt, war die Wahrscheinlichkeit bei Männern auch nach leichten Verläufen signifikant erhöht.

Das höchste Risiko hatten jene, die aufgrund ihrer Infektion mit SARS-CoV2 im Krankenhaus aufgenommen werden mussten. Ihr Risiko für Typ-2-Diabetes war mehr als doppelt so hoch. Jene, die auf einer Intensivstation behandelt werden mussten hatten ein mehr als dreimal so hohes Risiko für die Stoffwechselerkrankung.

Anstieg der Diabetesdiagnosen

Für die Studie, die im Fachjournal JAMA Network Open veröffentlicht wurde, analysierten die Forscher Gesundheitsdaten aus den Jahren 2020 und 2021 von rund 630.000 Menschen. Jeder Fünfte erhielt in dieser Zeit die Diagnose Covid. Die meisten Personen waren nicht geimpft, da Impfstoffe zum Zeitpunkt der Datenerhebung noch nicht allgemein verfügbar waren. Die Nachbeobachtungszeit betrug 257 Tage. Die Daten stammen aus einem Register, das von Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens in British Columbia (Kanada) geführt wird.

Die Studienautoren weisen darauf hin, dass die Ergebnisse nicht aussagen, dass Covid-19 Typ-2-Diabetes verursacht. Allerdings kann Covid auf die Bauchspeicheldrüse wirken. Diese wiederum ist für die Produktion von Insulin zuständig, was bei Menschen mit Diabetes nicht richtig funktioniert. Ein solcher Stress könne einen Patienten von einem prädiabetischen Zustand zu Diabetes bewegen, so die Autoren.

Die Forscher gehen davon aus, dass vermehrte Diabetesdiagnosen nach einer Covid-Infektion die Rate von Diabetes in der Allgemeinbevölkerung insgesamt um drei bis fünf Prozent erhöhen könnte.

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