Covid-19: Wer sich jetzt noch impfen lassen soll
Die Pandemie neigt sich zwar ihrem Ende zu, das SARS-CoV-2-Virus wird aber weiterhin ein Teil des täglichen Lebens bleiben. Viele Menschen fragen sich, ob eine Auffrischungsimpfung derzeit überhaupt noch notwendig ist - oder ob sie noch wirkt, wenn das Virus immer wieder mutiert.
Die Empfehlungen der Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck dazu sind klar, wie sie am Freitag im "Morgenjournal" auf Ö1 betonte. Bei über 60-Jährigen und Personen mit Vor- bzw. Zweiterkrankungen seien regelmäßige Booster "dringend".
Allerdings ist es nicht immer notwendig, gleich zu impfen. "Etwa wenn die Saison ausläuft, kann man auch zuwarten", sagt sie. Zum Beispiel, wenn eine Auffrischung im Sommer zwar zeitlich fällig, das Infektionseschehen zu diesem Zeitpunkt aber gerade gering sei. "Dann kann man auch ein oder zwei Monate zuwarten, damit man dann im Winter einen vollen Schutz hat."
Gesunde Erwachsene
Bei gesunden Erwachsenen sieht die Expertin derzeit keine Indikation für eine Auffrischungsimpfung. "Es steht aber jedem frei, der sich schützen möchte." Ähnlich argumentiert sie für die Altersgruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen. "Auch hier ist es nicht dringend, schadet aber sicher nicht."
Infektion trotz Impfung
Da es trotz Impfung trotzdem zu Infektionen mit dem Virus kommt, stellen sich viele die Frage, ob die Vakzine überhaupt noch wirken. "Die Impfung schützt ganz klar vor schweren Verläufen", betont von Laer. Man habe gesehen, dass es zu weniger Patienten in Krankenhäusern und auf den Intensivstationen gekommen sei. Allerdings verhindern Impfungen und Booster eine Infektion nicht völlig. Das gelinge in den ersten Monaten nach der Impfung noch vergleichsweise effektiver. "Daher ist sie noch immer notwendig."
Eine Infektion ist übrigens wie eine Impfung zu werten, sagt die Virologin. "Mit einer Impfung soll man daher mindestens sechs Monate warten."
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