Coronavirus: Zahnarzttermin verschieben in Österreich nicht notwendig

Coronavirus: Zahnarzttermin verschieben in Österreich nicht notwendig
Die WHO-Empfehlung gilt nicht für Länder mit einer niedrigen Infektionsrate - wie etwa Österreich.

Eine publizierte Empfehlung der WHO, nicht dringende zahnärztliche Behandlungen zu verschieben, um, wie es heißt, einer weiteren Verbreitung des neuartigen Corona-Virus vorzubeugen, gilt nicht für Länder mit einer niedrigen Infektionsrate wie etwa Österreich. Dies hätte die WHO ausdrücklich klargestellt, teilte die Österreichische Zahnärztekammer am Freitag in einer Aussendung mit.

Keine Weiterverbreitung durch Zahnmedizin

Irrelevant sei die Empfehlung aus zwei Gründen: Erstens bestehe in Österreich spätestens seit der Entdeckung von HIV/Aids vor etwa 40 Jahren in den Zahnarztordinationen ein besonders hoher Hygienestandard, der zu den besten der Welt gehöre. Es sei seither für die Zahnärzte selbstverständlich, jedwedes Infektionsrisiko zu vermeiden.

Zweitens liege die Covid-19-Infektionsrate in Österreich im internationalen Vergleich von Anfang an auf extrem niedrigem Niveau, das in keiner Weise etwa mit Erdteilen oder Ländern vergleichbar sei, in denen auch noch bedeutend schlechtere hygienische Bedingungen oder ungünstigere sozialpolitische Faktoren herrschten.

Sogar in den von Covid-19 meistbetroffenen Ländern wie China (Wuhan) oder in Italien hätte die Zahnmedizin zur Weiterverbreitung von SARS-CoV-2 nicht beigetragen. Weder bei den Patienten noch beim Personal.

"Die Österreichische Zahnärztekammer meint daher, dass unter Einhaltung der bestehenden Hygienemaßnahmen und der allgemeinen Empfehlungen der österreichischen Bundesregierung in den Zahnarztordinationen Österreichs der Normalbetrieb und die Erbringung des gesamten zahnmedizinischen Leistungsspektrums aufrechterhalten werden kann. Sie möchte sogar ausdrücklich davor warnen, Kontrolluntersuchungen und prophylaktische Maßnahmen wie Mundhygienesitzungen aus übertriebener Angst vor Infektionen zu vernachlässigen. Gerade diese sind notwendig, um Erkrankungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln", hieß es in der Aussendung.

Kommentare