Coronavirus: Asthmapatienten sollten bei Therapie bleiben
Nach der "Ibuprofen"-Affäre eine weitere Verunsicherung: Es gibt offenbar Stellungnahmen, wonach die Behandlung mit entzündungsdämpfendem Cortison zum Inhalieren bei Asthma hinterfragt werden sollte.
Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) gab dazu am Freitag eine eindeutige Stellungnahme heraus: Asthma-Patienten sollten bei dieser Therapie bleiben. Sonst drohen Komplikationen.
"Therapie nicht verändern"
"Die österreichischen und deutschen Asthma-Spezialisten empfehlen, bei Kindern und Erwachsenen mit Asthma eine adäquate und individuell eingestellte antiasthmatische Inhalations-Therapie (insbesondere auch eine mit Cortison-Dosieraerosolen) nicht zu ändern oder gar zu beenden", hieß es in einer Stellungnahme, die von führenden österreichischen Experten, unter anderem von ÖGP-Präsident Ernst Eber, gezeichnet wurde.
Unbelegtes Risiko
Die Gefahr, dass sich das Asthma durch den Wegfall der entzündungshemmenden Therapie "in bedrohlicher Weise verschlechtere" und dann unnötige Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte wegen Asthma-Krisen erforderlich mache, sei "wesentlich bedrohlicher" als ein mögliches, aber unbelegtes Risiko der Förderung einer Ansteckung mit dem neuen Coronavirus. "Eine erfolgreiche Inhalationstherapie bei Patienten mit Asthma sollte daher auch und gerade in der aktuellen Coronavirus-Pandemie unverändert fortgesetzt werden", erklärten die Experten.
Auf jeden Fall seien die von der Bundesregierung empfohlenen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen, einschließlich der Einschränkung von Sozialkontakten auch von Patienten mit Asthma zu befolgen.
Die Lungenspezialisten bezogen sich in der Stellungnahme auch auf Aussagen des deutschen Virologen Christian Drosten (Charité/Berlin), der in einem Podcast vor einigen Tagen darauf hingewiesen hatte, dass Asthma-Patienten mit ihrem Arzt darüber sprechen sollten, ein auf Cortison basierendes Asthma-Mittel durch ein Medikament zu ersetzen, welche das Risiko einer Dämpfung des Immunsystems nicht hätte. "Diese Aussage verunsichert Patienten und Behandler", stellten die österreichischen Lungenspezialisten fest.
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