Neue Technologie: Sensoren im BH könnten Früherkennung von Brustkrebs verbessern

Frau begutachtet Bilder einer Mammografie
Britische Forschende entwickeln ein Gerät, das als BH getragen die Früherkennung von Brustkrebs ermöglichen soll.

Brustkrebs gilt nach wie vor als die häufigste Krebsart bei Frauen. Jede achte Frau ist weltweit davon betroffen. Mit einer regelmäßigen Mammografie können Tumore in der weiblichen Brust aber bereits früh erkannt und auch behandelt werden. Das erhöht wiederum die Überlebensraten der betroffenen Frauen.

Denn der Krebs kann dann auch nicht mehr wachsen, in benachbartes Gewebe, wie etwa die Lymphknoten, streuen und sich weiter im Körper ausbreiten.

Trotz kostenloser Screeningprogramme für bestimmte Altersgruppen gehen noch immer zu wenig Frauen zu dieser wichtigen Früherkennungsuntersuchung. Um den Aufwand zu umgehen und eine einfache Kontrolle zu Hause zu ermöglichen, könnte ein spezieller BH beziehungsweise eine Einlage in einem BH eine komfortable Hilfe sein, glauben britische Forschende.

Wachstum von Krebszellen soll registriert werden

Ein Team der Innovationseinrichtung für medizinische Technologien der Nottingham Trent University (NTU) entwickelt derzeit ein Gerät, das direkt auf der Haut getragen wird und das Wachstum von Krebszellen registrieren soll. "Die Technologie würde Veränderungen im Brustgewebe messen und dazu beitragen, die Überlebenschancen der Patientinnen zu verbessern", erklärt Yang Wei, Experte für elektronische Textilien und Elektronik an der NTU im Guardian. 

Mithilfe von elektrischem Strom ziehen die Techniker Nutzen aus krebsbedingten Gewebsveränderungen. Gewebe mit Brustkrebs sei dichter und enthalte weniger Wasser als normales Brustgewebe. Schon winzige Veränderungen der Flüssigkeiten innerhalb und außerhalb der Zellen in der Brust könnten gescannt und so als entartet erkannt werden.

Bis zur Größe von zwei Millimetern, also in einem Stadium, wo der Brustkrebs oft mittels Magnetfeldresonanztechnologie noch gar nicht erfasst wird, könnte der BH sensitiv auf Veränderungen im Brustgewebe reagieren. 

Überwachungstool für den Alltag

Die Daten werden dann an das Smartphone der Trägerin und die behandelnde Ärzteschaft gesendet. Das Team plant, in den kommenden Jahren eine klinische Erprobung des Geräts mit Probandinnen durchzuführen.

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